Cyproderm®

Beverley Kugler

Medizinisch geprüft von

Beverley Kugler

Letzte Änderung: 23 Jan 2019

Was ist Cyproderm®

Inhalt
Ein Blister und einzelne Pillen Cyproderm Mikropillen liegt auf einem grauen Hintergrund.
 

Cyproderm® ist eine Mikropille mit den Wirkstoffen Cyproteronacetat und Ethinylestradiol. Das Cyproteron ist eine Form des Gelbkörperhormons, also ein Gestagen, während das Ethinylestradiol eine Östrogen-Variante darstellt.

Gemeinsam wirken die beiden Hormone schwangerschaftsverhütend, indem sie zum einen den Eisprung hemmen und zum anderen den Schleim im Gebärmutterhals für Spermien undurchdringlicher machen.

Zusätzlich hat das Cyproteronacetat eine anti-androgene Wirkung. Dadurch wird es als Medikament bei Androgenisierung, also Vermännlichung bei Frauen, verschrieben. Cyproderm® ist aufgrund möglicher schwerer Nebenwirkungen keine Verhütungspille im klassischen Sinne.

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Warum wird Cyproderm® bei Akne und Hirsutismus verschrieben?

Frauen mit einer Androgenisierung können unter verschiedenen Symptomen leiden. Androgenisierung bedeutet, dass es zu einer vermehrten Produktion von Androgenen, den männlichen Sexualhormonen, kommt. Diese haben Auswirkungen auf die Talgdrüsen in der Haut sowie auf die Haarwurzeln an Kopf und Körper. Bei einer vermehrten Produktion der Androgene kommt es zu einer verstärkten Talgproduktion und je nach Schweregrad in der Folge zu fettiger Haut, Pickeln und Akne vulgaris.

Außerdem zeigt sich die übermäßige Androgenproduktion in einer verstärkten Körperbehaarung (Hirsutismus) und, was bei Frauen seltener vorkommt, dem androgenetischen Haarausfall. Androgene haben auf die Haarwurzeln am Körper eine wachstumsverstärkende Wirkung, am Kopf verkürzen sie jedoch den Haarzyklus und verursachen ein Ausdünnen der Haare.

Das Cyproteronacetat in Cyproderm® besetzt die Androgenrezeptoren, so dass die Wirkung der Androgene unterdrückt wird. Dies kann eine deutliche Besserung der Beschwerden bewirken. Allerdings sind Pillen mit Cyproteronacetat nebenwirkungsreicher als solche mit anderen Gestagenen.

Deshalb werden sie nur in Fällen verschrieben, in denen die Therapie mit Akne-Cremes und erweiterte Behandlung der Akne mit Tabletten nicht ausreichend sind. Bei Hirsuitismus erfolgt die Behandlung zuerst mit Cremes wie Vaniqa®, bevor auf anti-androgene Pillen mit Cyproteron zurückgegriffen wird.

Welche Nebenwirkungen kann Cyproderm® haben?

Cyproderm® kann in der Umstellungsphase, vor allem während der ersten Wochen, die für eine Pille typischen Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Übelkeit, Schmierblutungen, Stimmungsschwankungen und Gewichtsveränderungen verursachen. Meist klingen diese Nebenwirkungen nach einigen Wochen ab.

Cyproderm® ist jedoch trotzdem nur Mittel der zweiten Wahl bei einer Androgenisierung und nicht allein zur Verhütung gedacht, da es weitere seltene, aber gefährliche Nebenwirkungen verursachen kann. Dazu zählen ein erhöhtes Risiko für Leberfunktionsstörungen, Brustkrebs, Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) und arterielle oder venöse Thrombosen.

Das Risiko für solche und weitere Erkrankungen ist unter Cyproderm® besonders hoch, wenn sie bereits zuvor in der Familie aufgetreten sind. Genetische Komponenten spielen bei der Entstehung vieler Erkrankungen eine große Rolle und die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung der Erkrankung kann durch die Einnahme von Hormonen wie Cyproteronacetat signifikant steigen.

Deshalb sollte der behandelnde Arzt vor der Verschreibung von Cyproderm® immer eine ausführliche Familienanamnese und körperliche Untersuchung, vor allem eine Analyse der Blutwerte, anstreben. Auf diese Weise schließt er mögliche Risikofaktoren aus und macht die Einnahme so sicher wie möglich. Da die Ärzte von ZAVA die körperliche Untersuchung per Fernbehandlung nicht gewährleiten können, ist eine Verschreibung von Cyproderm® leider nicht möglich.

Wie gefährlich ist die Einnahme von Cyproderm® hinsichtlich des Thromboserisikos?

Cyproderm® enthält das Gestagen Cyproteronacetat in einer Dosierung von 2 mg sowie zusätzlich 0,035 mg Ethinylestradiol. Sie ist damit eine Pille, deren Hormonanteil vergleichbar mit vielen anderen anti-androgenen Pillen ist. Allerdings ist durch die Gestagen-Variante Cyproteronacetat das Thromboserisiko gegenüber anderen Antibabypillen erhöht.

In klinischen Studien konnte mittlerweile nachgewiesen werden, dass das Risiko für venöse und arterielle Thromboembolien bei der Einnahme einer Mikropille je nach enthaltenem Gestagen mindestens um den Faktor vier steigt.

Das Thromboserisiko ist allerdings noch einmal beträchtlich höher, wenn Patientinnen rauchen oder sich sehr fettreich ernähren. Außerdem spielen genetische Komponenten der Faktoren, die die Blutgerinnung beeinflussen, eine sehr große Rolle. Der aktuelle wissenschaftliche Stand besagt deshalb, dass das Risiko für eine Thrombose durch Cyproderm® sicher erhöht ist. Wie signifikant diese Erhöhung jedoch ist, hängt von zahlreichen weiteren Faktoren ab.

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Medizinisch geprüft von:
Beverley Kugler Ärztin

Beverley Kugler ist seit November 2018 Ärztin bei ZAVA Deutschland. Sie studierte Medizin am University College London (UCL) und schloss das Studium 2010 mit Auszeichnung ab. Im Anschluss war sie an verschiedenen Krankenhäusern in London tätig, bevor sie 2016 Teil des deutschen Ärzteteams von ZAVA wurde.

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Letzte Änderung: 23 Jan 2019





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