Dauerblutung

Dr. Emily Wimmer

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Emily Wimmer

Letzte Änderung: 19 Jul 2019

Welche Gründe gibt es für eine anhaltende Blutung aus der Scheide?

Inhalt
Eine junge Frau liegt mit einer Wärmflasche auf ihrem Bauch im Bett. Sie hat Dauerblutungen, die ihr Schmerzen bereiten.
 

Eine anhaltende Blutung aus der Scheide wird als Dauerblutung bezeichnet. Sie dauert entweder länger an als die normale Menstruationsblutung oder tritt zwischen 2 Zyklen auf. Auch nach der Menopause sind vaginale Blutungen möglich. Die Ursachen für vaginale Dauerblutungen sind sehr vielfältig. Es gibt harmlose Gründe für eine Dauerblutung, wie zum Beispiel hormonelle Schwankungen oder das Anwenden einer neuen Verhütungsmethode. Allerdings können auch Tumoren und Entzündungen für eine Dauerblutung verantwortlich sein.

Anhaltende Blutungen sollten besonders bei begleitenden Schmerzen gynäkologisch abgeklärt werden. Die Behandlung erfolgt immer abhängig von der Ursache.

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Wann spricht man von einer Dauerblutung?

Gynäkologen unterscheiden bei einer zu langen Blutung zwischen 2 Arten von Zyklusstörungen: Eine verlängerte Menstruationsblutung wird Menorrhagie genannt. Sie bezeichnet eine Menstruationsblutung, die länger als 6 Tage andauert. Wenn Zwischenblutungen mehr als 14 Tage andauern, sprechen Gynäkologen von der Metrorrhagie. In diesem Fall ist der normale Zyklus nicht mehr erkennbar.

Das Gleiche gilt für den eher umgangssprachlichen Begriff der Dauerblutung. Es existieren unterschiedliche Definitionen, ab wann von einer Dauerblutung gesprochen wird. Bei lang anhaltender Blutung nach der eigentlichen Menstruation oder einer andauernden Zwischenblutung kann dem Gynäkologen von einer Dauerblutung berichtet werden. Dabei sollte auf Beginn, Stärke und mögliche Begleiterscheinungen der Blutung geachtet werden.

Was sind die möglichen gynäkologischen Ursachen für eine Dauerblutung?

Die Gründe für eine Dauerblutung können sehr verschieden sein. In manchen Fällen verursacht der Wechsel auf bestimmte Verhütungsmittel, wie zum Beispiel auf eine Kupferspirale, eine deutliche Verlängerung der Menstruationszeit. Außerdem kommen sogenannte organische Veränderungen der Gebärmutter infrage. Das sind oft Tumoren, die die Kontraktionsfähigkeit der Gebärmutter oder den Abfluss des Blutes behindern. Der Begriff Tumor bezeichnet allerdings nicht automatisch einen bösartigen Krebs. Ein Tumor ist der allgemeine medizinische Begriff für eine abnorme Wucherung eines bestimmten Gewebes. Besonders bei Frauen mit einer neu auftretenden Dauerblutung nach der Menopause muss das jedoch als Verdacht auf Gebärmutterkrebs abgeklärt werden.

Auch Infektionen der inneren weiblichen Geschlechtsorgane können eine Dauerblutung verursachen. Dazu gehören vor allem die Endometritis und die Adnexitis. Beide Erkrankungen werden durch bakterielle Erreger wie Gonokokken oder Chlamydien ausgelöst.

Ein weiterer Grund für eine anhaltende Blutung kann die Einnistung einer befruchteten Eizelle außerhalb der Gebärmutter sein. Der Zustand wird in der Gynäkologie als Extrauterin-Gravidität bezeichnet. Dabei nistet sich die Eizelle beispielsweise im Eileiter ein, was bei einer Teilung der Zellen starke Beschwerden verursachen kann.

Können Hormonstörungen mögliche Ursachen einer Dauerblutung sein?

Manchmal können hormonelle Störungen unterschiedlicher Art Dauerblutungen verursachen. Das Fachgebiet für den Hormonhaushalt ist die Endokrinologie. Frauen mit Zyklusstörungen hormoneller Art sollten allerdings trotzdem in erster Linie einen Gynäkologen aufsuchen. Am ehesten ist ein Östrogenüberschuss der hormonelle Auslöser für eine Dauerblutung.

Gibt es auch nicht-gynäkologische Ursachen für eine Dauerblutung?

Die wichtigste nicht-gynäkologische Ursache für eine Dauerblutung ist hämatologischer Herkunft. Das heißt, dass die Zusammensetzung des Blutes fehlerhaft ist. Die sogenannten Gerinnungsstörungen sind eher seltene, aber ernst zu nehmende Erkrankungen. Dabei können die weißen Blutkörperchen bei einer Verletzung der Haut oder auch innerhalb des Körpers nicht verklumpen und es kommt zu einer anhaltenden Blutung.

Wann sollte bei anhaltender Blutung ein Gynäkologe aufgesucht werden?

Spätestens wenn kein normaler Monatszyklus mehr erkannt werden kann, sollte ein Gynäkologe zur Abklärung der Ursache aufgesucht werden. Auch zusätzliche Symptome wie starke Schmerzen und andere körperliche Beschwerden sind dringend mit einem Arzt abzuklären.

Bei einer einmalig auftretenden Zwischenblutung oder einer etwas verlängerten Monatsblutung ohne weitere Symptome hingegen besteht normalerweise kein Grund zur Sorge. Wenn Unsicherheiten bezüglich der normalen Blutungsdauer bestehen, sollte im Zweifelsfall immer ein Gynäkologe um Rat gefragt werden.

Welche Anzeichen neben der Dauerblutung können für eine bösartige Erkrankung sprechen?

Eine bösartige Erkrankung der Gebärmutter wie ein Endometrium- oder ein Zervixkarzinom kann durch weitere Anzeichen auffallen. Allerdings gibt es keine eindeutigen körperlichen Symptome, die spezifisch für solche Erkrankungen sind. Deshalb sollte bei möglicherweise tumorverdächtigen Symptomkombinationen immer ein Gynäkologe aufgesucht werden.

Die Kombination von Dauerblutung, anhaltenden oder immer wieder auftretenden Schmerzen bei abnormer Blutung sowie Fieber, ungewollter Gewichtsverlust und Nachtschweiß kann ein Hinweis auf eine bösartige Tumorerkrankung sein. Vor allem, wenn eine Dauerblutung nach der Menopause eintritt, sollte an eine Krebsdiagnostik gedacht werden.

Welche Verhütungsmittel können eine Dauerblutung verursachen?

Wenn die Dauerblutung erstmalig nach dem Wechsel auf eine neue Verhütungsmethode auftritt, kann das Verhütungsmittel die Ursache darstellen. Vor allem bei intrauterinen Verhütungsmitteln (IUPs), wie der Kupferkette oder Kupferspirale, ist eine länger andauernde und häufig auch verstärkte Blutung eine unerwünschte Nebenwirkung. Die Blutung kann in diesem Fall einen Grund für die Entfernung des IUPs darstellen, vor allem bei zusätzlichen Schmerzen.

Besonders, falls selbst nach einigen Zyklen anhaltende Beschwerden trotz ausreichender Eingewöhnungsphase auftreten, sollte das Verhütungsmittel wieder entfernt werden. Wenn die Blutung nach Einsetzen des IUPs nur leicht verlängert auftritt und wieder von alleine aufhört, ist das normalerweise kein Problem. Die verlängerte Blutung kann sich sogar nach einer mehrwöchigen bis mehrmonatigen Eingewöhnungsphase auch von selbst wieder normalisieren.

Wie klärt der Gynäkologe die Ursache einer Dauerblutung?

Wenn die Dauerblutung beim Gynäkologen abgeklärt werden soll, sind vor allem Beginn und Stärke der Blutung wichtig. In der Befragung sollte außerdem bereits geklärt werden, ob der Wechsel auf eine andere Verhütungsmethode ursächlich sein kann. Weiterhin sind gynäkologische und hämatologische Vorerkrankungen in der Familie möglicherweise ein wichtiger Hinweis auf Tumoren oder Gerinnungsstörungen.

Zudem wird der Gynäkologe eine ausführliche körperliche Untersuchung, inklusive Abtasten und einer sogenannten Kolposkopie, anschließen. Dabei inspiziert er den Gebärmutterhals so weit wie möglich mit einer Lupe und kann bei Bedarf Abstriche von der Schleimhaut machen. Gegebenenfalls kann zur weiteren Abklärung auch ein Ultraschall von Gebärmutter, Eierstöcken und Eileitern gemacht werden. Außerdem kann gerade beim Verdacht auf eine Störung der Blutgerinnung oder des Hormonhaushalts auch eine Blutentnahme sinnvoll sein.

Die Kombination aus Anamnese und Untersuchung ergibt normalerweise eine oder mehrere mögliche Diagnosen. Bei Feststellung eines Tumors kann zum Beispiel noch eine Biopsie, also die Entnahme einer Gewebeprobe, erfolgen.

Wie kann eine Dauerblutung behandelt werden?

Die Behandlung einer Dauerblutung erfolgt immer abhängig von der Ursache. Dazu können die Entfernung des neuen Verhütungsmittels, die adäquate Behandlung des Tumors oder der Grunderkrankung gehören. Es erfolgt also keine Behandlung der Dauerblutung an sich, da sie ein Symptom und keine Krankheit darstellt. Nach Behandlung der Ursache sollte auch die Dauerblutung aufhören.

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Dr. med. Emily Wimmer Ärztin

Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.

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