Desloratadin: Wirkstoff bei Heuschnupfen

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Medizinisch geprüft von

Denise Drechsel

Letzte Änderung: 31 Mär 2022

Desloratadin ist ein Antihistaminikum, das hauptsächlich zur Linderung von Heuschnupfen-Symptomen eingesetzt wird. Es mildert insbesondere Juckreiz im Bereich von Augen, Nase, Ohren oder Gaumen. Zudem werden Naselaufen und Niesanfälle reduziert. Abgesehen vom Heuschnupfen wird der Wirkstoff auch gegen andere Formen von allergischen Nasenschleimhautentzündungen sowie bei Urtikaria (Nesselsucht) eingesetzt. Desloratadin gibt es dazu als Lösung und als Film- oder Schmelztabletten zu kaufen. Was sollten Anwender rund um Wirkung und Nebenwirkungen wissen? Welche Besonderheiten sind zu beachten?

Inhalt
Desloratadin: Frau mit langen braunen Haaren steht auf einer Wiese und hält einen  verblühten Löwenzahn in denn Händen.
 

Wie wirkt Desloratadin?

Als Antihistaminikum hilft Desloratadin gegen die Symptome einer Allergie. Der körpereigene Stoff Histamin spielt beim Ablauf einer solchen allergischen Reaktion eine große Rolle: Histamin verursacht Beschwerden, indem es an die Histamin-1-Rezeptoren (H1-Rezeptoren) bindet. Zu den histaminvermittelten allergischen Symptomen gehören in der Folge Hautrötungen, Juckreiz, niedriger Blutdruck, Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe und eine Verengung der Bronchien (Bronchokonstriktion).

Wird Desloratadin angewendet, bindet es an diese Rezeptoren und Histamin kann seine allergiefördernde Wirkung nicht mehr entfalten. Ein zusätzlicher Vorteil: Der Arzneistoff hat eine Halbwertszeit von etwa 27 Stunden, wodurch er lange wirkt. Wie oft darf man Desloratadin also einnehmen? In den meisten Fällen genügt es, wenn ein Präparat mit Desloratadin 1-mal täglich etwa zur gleichen Uhrzeit eingenommen wird.

In welchen Medikamenten ist Desloratadin enthalten?

Bei Desloratadin handelt es sich um die aktive Wirkform des älteren Antihistaminikums Loratadin. Loratadin wird in der Leber zu Desloratadin umgebaut. Kurz vor dem Ablauf des Patents für Lisino®, dem Loratadin Original, erfolgte im Jahr 2001 die Einführung von AERIUS® mit dem Wirkstoff Desloratadin. AERIUS® weist pro Tablette 5 mg Desloratadin auf und ist verschreibungspflichtig – in der Apotheke müssen Sie also eine entsprechende ärztliche Verordnung vorlegen.

Sie leiden an Heuschnupfen und möchten Ihre Beschwerden passend behandeln lassen? In der Online-Arztpraxis ZAVA können Sie unter anderem ein Rezept für AERIUS® anfragen. So gehen Sie dabei vor:

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Welche Nebenwirkungen sind bei der Einnahme von Desloratadin zu erwarten?

Für gewöhnlich machen Anwender gute Erfahrungen mit Desloratadin – schwerwiegende unerwünschte Begleiterscheinungen treten nur sehr selten auf. Wie bei allen Arzneimitteln kann es jedoch auch bei Präparaten mit Desloratadin zu Nebenwirkungen kommen. Häufig entwickeln sich zum Beispiel Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Müdigkeit. Patienten sollten immer die Packungsbeilage beachten.

Wann darf Desloratadin nicht eingenommen werden?

Verzichten müssen Sie auf die Anwendung von Desloratadin, wenn Sie auf den Wirkstoff selbst oder auf das eng verwandte Loratadin allergisch reagieren.

Nur nach gründlicher Absprache mit einem Arzt sollte Desloratadin eingenommen werden, wenn eine der folgenden Krankheiten vorliegt:

  • Nierenerkrankungen (wegen einer langsameren Ausscheidung bei Nierenfunktionsstörungen muss die Desloratadin-Dosis eventuell vermindert werden)
  • Krampfanfälle (auch wenn sie bislang nicht bei Ihnen selbst auftreten, sondern lediglich eine familiäre Veranlagung dazu bekannt ist)

Wichtig: Die Einnahme von Desloratadin in der Schwangerschaft und Stillzeit ist noch nicht ausreichend erforscht. Da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, sollte eine Einnahme ohne ärztliche Rücksprache nicht erfolgen.

Macht Desloratadin müde?

In der Dosis von 5 mg macht Desloratadin weniger stark müde, als die Antihistaminika der 1. Generation. Dass Desloratadin weniger stark müde macht, ist darauf zurückzuführen, dass es anders als andere Histaminrezeptormodulatoren nicht die Blut-Hirn-Schranke überwindet. Somit wirkt Desloratadin überwiegend in der Körperperipherie und verursacht kaum Müdigkeit oder Schläfrigkeit. Aus diesem Grund zählt Desloratadin zu den Antihistaminika der 2. Generation.

Diese neueren Antihistaminika werden auch als nicht-sedierende Antihistaminika bezeichnet. Desloratadin unterscheidet sich somit von älteren Antihistaminika wie Clemastin (Tavegil®) oder Dimetinden (Fenistil®), die stark müde machen können. Ältere Antihistaminika haben durch ihren Effekt auf das Gehirn (zentrale Wirkung) stärkere Nebenwirkungen (wie Gewichtszunahme und Müdigkeit). Daher schränken sie auch die Fähigkeit ein, Autos, Flugzeuge oder Maschinen zu führen.

Desloratadin hingegen gilt als nebenwirkungsarm. Sollte trotzdem das individuelle Gefühl bestehen, dass Desloratadin müde macht, kann es bevorzugt abends vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

Muss die Desloratadin-Dosis bei langfristiger Einnahme gesteigert werden?

Nein, nach heutigem Kenntnisstand macht Desloratadin weder süchtig noch treten Gewöhnungseffekte ein, wenn der Wirkstoff langfristig eingenommen wird. Eine Anpassung der Dosierung von 5mg ist daher nicht notwendig.

Sie sind unsicher, wann und in welcher Dosis Sie Desloratadin einnehmen sollten? Über Ihr Patientenkonto können Sie sich dazu mit unseren Ärzten austauschen – ganz einfach und kostenfrei.

Was kann man tun, wenn die Behandlung mit Desloratadin nicht ausreichend wirkt?

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass Desloratadin nicht ausreichend wirkt. Möglicherweise muss ein 2. Medikament, zum Beispiel ein glukokortikoid-haltiges Nasenspray wie Nasonex®, angewendet werden. Nasensprays versprechen insbesondere dann Linderung, wenn die Nase durch die Allergie verstopft ist und bei allergischen Symptomen am Auge wie Rötung, Juckreiz und Tränen.

Schon gewusst? Um ein Rezept für Medikamente bei Heuschnupfen anzufragen, können Sie den Service von ZAVA nutzen: Dazu füllen Sie unseren medizinischen Fragebogen zum Thema aus – unsere Mediziner prüfen Ihre Angaben und stellen Ihnen anschließend je nach Angemessenheit eine passende ärztliche Verordnung aus. Zur Verfügung stehen zum Beispiel:

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Darf Desloratadin während der Schwangerschaft angewendet werden?

Nein, in der Schwangerschaft sollten Sie besser auf Desloratadin verzichten. Es gibt derzeit nicht ausreichend kontrollierte Studien zur Anwendungssicherheit von Desloratadin während der Schwangerschaft. In Tierstudien konnte keine schädigende Wirkung auf den Nachwuchs festgestellt werden. Auch erste Beobachtungsstudien in Schweden weisen keine negativen Effekte auf das Kind nach. Für schwangere Frauen schließt das Risiken allerdings bislang nicht aus. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, er wird Ihnen zur Behandlung von Heuschnupfen und Nesselsucht das richtige Arzneimittel empfehlen.

Darf Desloratadin in der Stillzeit eingenommen werden?

Nein. Auch die Wirkung von Desloratadin auf das gestillte Kind ist nicht ausreichend untersucht. Da Desloratadin auf die Muttermilch übergeht, sollten die Tabletten während der Stillzeit abgesetzt werden. Frauen, die ihre Symptome mit dem Antihistaminikum lindern möchten, können andernfalls darüber nachdenken, abzustillen.

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Denise Drechsel Medizinische Autorin

Denise Drechsel unterstützt ZAVA bei der medizinischen Texterstellung und -prüfung. Sie ist Apothekerin und hat ihr Pharmaziestudium an der Freien Universität in Berlin 2017 abgeschlossen. Seit Erhalt der Approbation war Sie als Filialleiterin und angestellte Apothekerin in verschiedenen Apotheken tätig. Zurzeit befindet Sie sich in der Weiterbildung zur Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie.

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