ZAVA Umfrage zur sexuellen Evolution:

Inhalt

Vom Mythos der Generations- und Geschlechter-Unterschiede

Was Kassettenrekorder, Drehscheibentelefon und Schreibmaschine für die Generation der Baby Boomers war, sind Smartphones und Tablets für die Millenials. In den letzten Jahrzehnten hat sich unser Alltagsleben rasant verändert – prägend für die Generationen, die in den Wandel hineingeboren wurden.

Die Online-Arztpraxis ZAVA wollte wissen, ob sich diese Veränderungen auch im Liebesleben der einzelnen Generationen wiederfinden und hat dazu kurzerhand 500 Europäer und Amerikaner befragt.

Die Generationen X, Y und Z (siehe Infobox): unterschiedlich oder ähnlich?

Grafik, die zeigt, wann die sexuelle Lust erwacht.

Das kommt auf den Blickwinkel an. Beginnt man Mitte der 1960er Jahre, sinkt das Durchschnittsalter für “das erste Mal” von der Generation X bis zur Generation Z stetig (X: 18,1 Jahre, Millenials: 17,4 Jahre, Z: 16,2 Jahre). Baby Boomers und Millennials sind jedoch gar nicht so unterschiedlich (Baby Boomers: 17,6 Jahre). Was ist der Grund: Sex als Gegenpol zur konservativen Erziehung? Phänomen der 1968er? Ergebnis der Antibabypille? Interpretationssache. Die Digital Natives sind jedenfalls, wie ihre Vor-Vorgänger, nahe am Gesamtdurchschnitt (17,3 Jahre).

Die jüngste Generation hat laut den Ergebnissen am frühesten den ersten Geschlechtsverkehr und liegt damit deutlich unter dem historischen Gesamtdurchschnitt. Übrigens stellt eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung fest, dass jeder zweite Jugendliche gemeinsam mit seinem Partner entscheidet, den ersten Sex zu wagen.

Wann die Geschlechtsreife eintritt, ist abhängig von verschiedenen Faktoren, erklärt Beverly Kugler, ärztliche Leiterin Deutschland der Online-Arztpraxis ZAVA: „Erhebungen zeigen, dass sich das Alter der Geschlechtsreife im Laufe der Jahrzehnte deutlich verschoben hat und auch noch weiter verschiebt. Heute bekommen Mädchen im Schnitt mit 13 Jahren ihre erste Regelblutung – 1920 lag das Durchschnittsalter noch bei knapp 15 Jahren. Ein Grund dafür ist die Ernährung. Die Versorgung mit Kohlenhydraten, Fetten und Vitaminen ist heute besser als noch vor 50 Jahren und begünstigt die Reifeentwicklung. Auch Umweltfaktoren, wie hormonhaltige Pflegeprodukte und soziale und psychische Einflüsse, spielen eine Rolle.”

Auch die Jungen haben früher ihren ersten Samenerguss. Studien zufolge hat ihn jeder dritte schon vor seinem 12. Geburtstag.

Mit der Verschiebung der Geschlechtsreife geht auch eine frühe sexuelle Regung einher und Kinder kommen früher in die Pubertät. Experten zufolge beginnt bei Jungen die Pubertät zwei Jahre später als bei Mädchen, doch ihr Wunsch nach Sexualität erwacht deutlich früher als beim anderen Geschlecht. „Er“ hat im Schnitt schon mit 14,8 Jahren erste sexuelle Gefühle, „sie“ mit 15,5 Jahren.

Dr. Carmen Lefèvre-Lewis von der Online-Arztpraxis ZAVA erklärt: „Über Sex zu sprechen wird häufig als unangenehm empfunden. Dabei kann ein offenes Gespräch, beispielsweise über die eigenen Vorlieben, das Sexleben für beide verbessern und die Intimität und das Vertrauen stärken. Es muss aber nicht immer ein Gespräch sein – auch über die nonverbale Kommunikation, über Mimik und Körpersprache, können Sie zum Ausdruck bringen, was Sie als besonders erregend oder angenehm empfinden.”

Sexuelle Evolution

Grafik, die zeigt, wie der durchschnittliche Stand der sexuellen Evolution nach Generation, Geschlecht und Nation.

Wie lange die sexuelle Evolution dauert, ist individuell unterschiedlich. Die Ergebnisse der Befragung zeigen jedoch deutlich, dass es einen Zusammenhang zwischen Lebensalter und Erfahrung gibt. Je älter die Personen sind, desto weiter empfinden sie sich in ihrer sexuellen Evolution (1= am Anfang der Evolution, 100= Evolution abgeschlossen).

Zwischen den Geschlechtern ist übrigens kein nennenswerter Unterschied zu erkennen (Männer: 61 von 100, Frauen: 63 von 100). Allerdings scheint es, dass Amerikaner (64,4 von 100) im Verhältnis zu den Europäern (59,2 von 100) schneller einen vermeintlich größeren Erfahrungsschatz sammeln.

Geheimes Geständnis

Grafik, die zeigt, wie viele Menschen sich wünschen, vor der Ehe mehr sexuelle Erfahrungen gesammelt zu haben.

Verliebt, verlobt, verheiratet – und dann? Die Online-Arztpraxis ZAVA hat nachgefragt, ob sich verheiratete Menschen im Nachhinein wünschen, mehr sexuelle Erfahrungen vor der Ehe gesammelt zu haben.

Und tatsächlich: 54 Prozent der Männer – also mehr als jeder Zweite – und 28 Prozent Frauen geben an, dass sie vor dem “ewigen Bund der Ehe” gerne noch mehr experimentiert hätten.

Doch kein Grund für Trübsal: Aus einer Befragung von Statista geht hervor, dass drei von vier befragten Erwachsenen an die Liebe fürs Leben glauben. Wer mit seinem Partner öfter mal etwas Neues ausprobiert, anregenden Sex-Talk etwa, oder eine neue Sex-Stellung, der wird auch in seiner Ehe und Partnerschaft noch viele neue Erfahrungen sammeln können.

Info-Box: Generationen im Vergleich

Grafik, die zeigt, wie sich die Generationen wandeln.

Methodik

Im Auftrag der Online-Arztpraxis ZAVA wurden 2017 500 Amerikaner und 500 Europäer befragt.

Abdruck der Studie ganz oder in Auszügen und Nutzung der Grafiken oder Zitate honorarfrei unter Nennung der Quelle: www.zavamed.com/de.

Weitere Quellen: