Jennifer® 35

Dr. med. Ulrike Thieme, Medizinische Leiterin bei ZAVA , Foto rund

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Ulrike Thieme

Letzte Änderung: 13 Feb 2019

Inhalt
Eine Frau hält verschiedene Antibabypillen in der Hand, unter anderem auch die Pille Jennifer 35.
 

Die Jennifer® 35 ist eine Antibabypille, die allerdings nicht in erster Linie zur Verhütung verschrieben wird. Die Indikation für die Verschreibung von Jennifer® 35 ist eine Androgenisierung, also ein verstärkter Haarwuchs am Körper oder stark ausgeprägte Akne. Ihre Zusammensetzung ähnelt den kombinierten Pillen mit einem Gestagen- und einem Östrogenanteil, weshalb sie neben ihrer anti-androgenen Wirkung auch eine Schwangerschaft sehr sicher verhütet.

Die Ärzte von ZAVA können die Pille Jennifer® 35 aufgrund eines ungünstigen Nutzen-Risiko-Verhältnis nicht per Fernbehandlung verschreiben und verweisen an den zuständigen Haus- oder Facharzt.

Wie wirkt Jennifer® 35?

Jennifer® 35 ist eine Mikropille, also eine Pille, die zwei Hormone enthält: Das Cyproteronacetat, ein Gestagen und Ethinylestradiol, ein Östrogen. Diese Kombination wirkt über mehrere Mechanismen schwangerschaftsverhütend.

Zum einen unterdrücken die Hormone den Eisprung, zum anderen bewirken sie eine Verdickung des Schleimes am Eingang des Gebärmutterhalses. So wird den Spermien zusätzlich das Eindringen erschwert.

Neben der kontrazeptiven Wirkung hat die Jennifer® 35 eine anti-androgene Wirkung, das bedeutet, dass sie die Wirkung der Androgene unterdrückt. Androgene sind die männlichen Sexualhormone, die bei einer Überproduktion im weiblichen Körper Erscheinungen wie Akne und vermehrte Körperbehaarung verursachen können. Das Cyproteronacetat bindet an die gleichen Rezeptoren wie die Androgene und verhindert auf diese Weise deren Wirkung.

Welche Gemeinsamkeiten hat die Jennifer® 35 mit anderen Antibabypillen?

Jennifer® 35 zählt zu den Mikropillen und hat mit ihnen auch viele Gemeinsamkeiten. Sie wird zwar nicht in erster Linie als Verhütungsmittel verschrieben, wenn sie aber neben der Androgen-regulierenden Wirkung auch eine Schwangerschaft verhindern soll, gelten ähnliche Hinweise, wie bei anderen Mikropillen.

Zunächst enthält sie zwei Hormone in relativ geringer Dosierung, die beide schwangerschaftsverhütend wirken. Wie bei allen Mikropillen kann auch mit der Jennifer® 35 die Periode verschoben werden.

Auch ein Langzeitzyklus ist prinzipiell möglich. Bitte sprechen Sie jedoch vorher mit ihrem Arzt darüber. Weiterhin gelten für die Jennifer® 35 die gleichen Regeln, wenn eine Pille vergessen wurde: Innerhalb des Zeitraums von 12 Stunden kann die vergessene Pille nachträglich eingenommen.

Die Jennifer® 35 kann bei der Umstellung während der ersten Wochen wie alle Mikropillen Nebenwirkungen verursachen, die sich jedoch in der Regel nach einer gewissen Zeit reduzieren. Bei der Jennifer® 35 ist außerdem das Thromboserisiko vergleichbar mit vielen anderen Pillen der dritten und vierten Generation erhöht, möglicherweise jedoch sogar noch etwas höher.

Für wen ist die Jennifer® 35 geeignet?

Jennifer® 35 wird keinen Frauen verschrieben, die diese Pille ausschließlich zur Verhütung möchten. Für eine reine Verhütung sind je nach individuellen Wünschen andere kombinierte Mikropillen oder auch Minipillen geeignet, welche meist keine oder nur wenige Nebenwirkungen haben.

Die Jennifer® 35 ist eine sehr stark wirksame anti-androgene Pille, die bei Androgenisierung eingesetzt wird. Frauen mit einer sehr starken Androgenproduktion zeigen Symptome wie Hirsutismus (übermäßige Körperbehaarung), Akne in verschiedenen Formen und in seltenen Fällen den androgenetischen Haarausfall. Bei diesen Patientinnen wird die Jennifer® 35 nach erfolglosen Therapieversuchen mit Akne-Cremes und anderen Tabletten gegen Akne verschrieben.

Patientinnen mit Hirsutismus behandeln diesen zunächst mit Cremes wie beispielsweise Vaniqa®. Eine Behandlung mit Jennifer® 35 wird erst begonnen, wenn die Therapiemethoden erster Wahl nicht helfen und gleichzeitig eine hormonelle Verhütung gewünscht wird.

Wer darf Jennifer® 35 nicht einnehmen?

Die Jennifer® 35 zählt nicht zur Erstlinientherapie bei Androgenisierung. Wenn eine Frau jedoch mehrere erfolglose Therapieversuche hinter sich hat, kann diese Option vom behandelnden Arzt in Erwägung gezogen werden. In diesem Fall wird er die Kontraindikationen für eine Einnahme der Jennifer® 35 gründlich abfragen und untersuchen.

Dazu zählen unter anderem Erkrankungen wie Tumore der Brust oder der Gebärmutter, Störungen des Blutgerinnungssystems und eine positive Anamnese für Thrombosen, wie eine tiefe Beinvenenthrombose, ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt. Ist eine dieser Erkrankungen bei der Patientin oder in der engeren Verwandtschaft bereits aufgetreten, muss die Einnahme der Pille neu überdacht werden.

Andere absolute Kontraindikationen sind die Unverträglichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe, Schwangerschaft und Stillzeit, sowie regelmäßiges Rauchen. Bei weiteren Vorerkrankungen wie zum Beispiel Bluthochdruck, Migräne oder Diabetes mellitus ist ebenfalls in klinischen Studien bestätigt worden, dass die Einnahme zu einer Verschlechterung und vermehrten Nebenwirkungen beitragen kann. Entscheidet sich der Arzt dennoch für die Einnahme der Jennifer® 35, erfolgt eine engmaschige Kontrolle der jeweiligen Werte.

Diese Kontrolle können die Ärzte von ZAVA nicht gewährleisten, weshalb sie die Jennifer® 35 nicht verschreiben können.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Ulrike Thieme Fachärztin für Neurologie, Medizinische Leiterin ZAVA Deutschland

Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA Deutschland und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.

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Letzte Änderung: 13 Feb 2019

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