Malaria Symptome

Dr. med. Ulrike Thieme, Medizinische Leiterin bei ZAVA , Foto rund

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Ulrike Thieme

Letzte Änderung: 24 Sep 2019

Welche Symptome treten bei Malaria auf?

Inhalt
Eine Frau sitzt an einem Bahngleis. Sie informiert sich nach ihrer Reise über Malaria Symptome auf ihrem Handy.
 

Um einen schweren Krankheitsverlauf von Malaria zu verhindern, ist es wichtig Symptome früh genug zu erkennen. Da Malaria in bestimmten Fällen unbehandelt sogar zum Tod führen kann, sollte man bei typischen Symptomen umgehend einen Arzt aufsuchen.

Weil es keinen Impfschutz gegen Malaria gibt, ist man darauf angewiesen, präventive Maßnahmen anzuwenden.

Man unterscheidet hier die sogenannte Chemoprophylaxe in Form medikamentöser Vorbeugung, die bereits vor Reiseantritt beginnt und erst einige Wochen nach Reiseende aufhört, und die sogenannte Stand-by-Therapie, bei der man, wenn vor Ort Malaria Symptome auftreten, entsprechende Medikamente einnimmt.

Malaria ist eine fieberhafte Erkrankung, die durch den Stich der Anopheles-Mücke übertragen wird. Die Tropenkrankheit wird von 5 verschiedenen parasitären Einzellern ausgelöst.

Die typischen Malaria Symptome wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, wechselndes Fieber und Schüttelfrost sollte man immer mit einer Blutuntersuchung überprüfen lassen. Wenn der Erreger im Blut nachgewiesen wird, kann man mit der medikamentösen Therapie beginnen, im Verdachtsfall sogar schon früher. Einige Malariaerreger sind allerdings besonders resistent und schwer zu bekämpfen.

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Was sind die typischen Malaria Symptome?

Grippeähnliche Symptome

Malaria weist drei unterschiedliche Erkrankungsformen mit verschiedenen Schweregraden auf. Sie hängen von der Art des Erregers ab. Besonders die Häufigkeit der Fieberschübe unterscheidet sich.

Grundsätzlich treten bei allen Varianten plötzliche Kopfschmerzen und Rückenschmerzen auf. Neben Schüttelfrost und Frösteln kommt es zu Fieber. Betroffene halten diese Symptome häufig für eine einfache Grippe. Je nach Malaria-Art tritt das Fieber in Schüben auf, das bei zwei Malariavarianten, nämlich Malaria tertiana und Malaria quartana, wechselweise verläuft.

Bei ersterem alle 48 Stunden, bei der zweiten Form alle 72 Stunden. Bei der dritten Form, Malaria tropica, ist das Fieber unregelmäßig. Wird Malaria tropica nicht behandelt, können sich innerhalb weniger Tage schwerwiegende Komplikationen einstellen. Koma und Organschäden bis hin zum Tod sind möglich.

Wie kann man selbst erkennen, ob Malaria Symptome vorliegen?

Die Inkubationszeit für Malaria liegt zwischen 7 und 30 Tagen oder länger. Im Durchschnitt liegt sie bei zwölf Tagen, bei der Infektion mit erregerhaltigem Blut ist sie deutlich kürzer. Wenn man die Malariaprophylaxe vor einer Fernreise nicht zuverlässig durchführt, kann die Inkubationszeit auch länger sein.

Malaria kann mit Gliederschmerzen und Kopfschmerzen beginnen. Das Fieber bei Malaria tertiana und quartana beginnt mit starkem Schüttelfrost, woraufhin es zu sehr hohem Fieber von circa 4 Stunden kommt. Schwächegefühl und Erbrechen können hier ebenfalls auftreten. Anschließend sinkt die Temperatur langsam wieder, wobei der Patient stark schwitzt.

Bei Malaria tropica kann das typische rhythmische Wechseln des Fiebers als Symptom fehlen. Neurologische Komplikationen wie Bewusstseinsstörungen und Eintrübung sind hier jedoch möglich. Diese können bis zum Koma reichen und auch Lähmungen und Krampfanfälle beinhalten. Typisch sind Anämie (Blutarmut) und Hämoglobinurie (Ausscheidung von rotem Blutfarbstoff – Hämoglobin – über die Nieren), da der Hämoglobinspiegel stark ansteigt. So kann es auch zu Nierenversagen kommen. Bei Malaria tropica kann man eine besonders hohe Anzahl an Parasiten im Blut nachweisen. Weitere Organe, wie Milz und Lunge können beeinträchtigt sein und zu weiteren Komplikationen, wie Ödemen führen.

Malaria tertiana ist eine eher leichte Erkrankungsform. Typisch ist hier nach kurzer Anlaufphase das dreitägig wechselnde Fieber, so dass man jeden zweiten Tag einen Fieberschub hat.

Bei Malaria quartana handelt es sich um eine relativ milde Verlaufsform, allerdings kann auch noch nach mehr als 50 Jahren ein Rückfall auftreten. Die Inkubationszeit dauert relativ lange, bis zu 50 Tagen. Hier stellt sich nach kurzer Zeit ein wechselndes Fieber im Vier-Tage-Rhythmus ein. Typisch ist das sogenannte „Nephrotische Syndrom“ (Symptome für bestimmte Nierenerkrankung), das über die Untersuchung des Blutes diagnostiziert wird. Wenn die Nieren beteiligt sind, kommt es zur gestörten Filterfunktion der Niere mit erhöhten Blutfettwerten, Eiweißverlust und Ödemen (Wasseransammlungen). Rezidive können auftreten, ohne dass der Patient merkt, dass es sich um einen Rückfall aufgrund des ruhenden Malariaerregers handelt. Auch wenn der Parasit im Blut nicht mehr nachgewiesen werden kann, kann er noch vorhanden sein.

Für alle akuten Malariaformen gilt, dass eine Blutuntersuchung den Nachweis erbringt. Alle Plasmodien sind nachweisbar. Je mehr befallene rote Blutkörperchen nachgewiesen werden, desto schwerer ist die Erkrankung.

Lässt sich Malaria behandeln?

Malaria lässt sich in der Regel gut behandeln, wenn die Therapie rechtzeitig begonnen wird. Sollten die Malariaerreger resistent sein, gibt es weitere Möglichkeiten zu therapieren. Bei Verdacht auf Malaria tropica sollte im Zweifelsfall auch noch vor dem Vorliegen des Ergebnisses der Blutuntersuchung mit der Behandlung begonnen werden.

Unbehandelte Malaria tropica ist in dreißig Prozent der Fälle tödlich. Es stehen auch Schnelltests zur Verfügung. In der Regel wird mit denselben Medikamenten behandelt, mit denen auch eine Prophylaxe durchgeführt wird. Lariam, Doxycicline oder Malarone ohne Rezept sind dabei nicht verfügbar. In einer Reisemedizin-Sprechstunde können Sie jedoch ein Rezept für Malarone anfordern.

Nach der Reise den Arzt informieren

Wer von einer Reise in Malariagebiete nach Deutschland zurückkehrt, sollte für die kommenden Monate bis 1 Jahr wachsam sein und Anzeichen für eine mögliche Malariaerkrankung ernst nehmen. Wer ins südliche Afrika reist, informiert am besten vorab seinen Arzt über die Reise. So lassen sich Vorbeugungsmöglichkeiten durch eine Chemoprophylaxe und richtiges Verhalten vor Ort abklären. Wichtig zur Vorbeugung ist die konsequente Benutzung von Hautschutzpräparaten (z.B. No Bite), bedeckende Kleidung und ein Moskitonetz für die Nacht.

Wenn man nach der Reise glaubt, Malaria Symptome zu haben, sollte man sofort den Arzt aufsuchen und ihn auf das Reisegebiet aufmerksam machen. Er wird durch eine Abfrage der Symptome und einen Bluttest herausfinden, ob es sich um Malaria handelt.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Ulrike Thieme Fachärztin für Neurologie, Medizinische Leiterin ZAVA Deutschland

Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA Deutschland und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.

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Letzte Änderung: 24 Sep 2019

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