Nasenherpes

Michel Wenger

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Michel Wenger

Letzte Änderung: 25 Feb 2019

Was ist Nasenherpes und was kann man dagegen tun?

Inhalt
Nasenherpes: Mann mit Nasenherpes will sich die betroffene Stelle eincremen.
 

Herpes ist eine virale Erkrankung, die durch die Herpes-simplex-Viren verursacht wird. Das Virus verursacht beim Menschen eine Infektion mit bläschenartigen Haut- und Schleimhautausschlägen, die hoch ansteckend sind. Tritt die Erkrankung im Nasenbereich auf, spricht man von Nasenherpes (Herpes nasalis). Insgesamt gibt es 8 verschiedene Herpesvirus Typen. Für Herpesinfektionen an der Nase sind in den meisten Fällen die Herpes-simplex-Viren Typ 1 (HSV-1) und Typ 2 (HSV-2) verantwortlich.

Wie verläuft Nasenherpes?

Die meisten Menschen infizieren sich bereits im Kindesalter mit Herpesviren. Die Erstinfektion verläuft in der Regel ohne Symptome und unbemerkt von den Betroffenen. Übertragen wird das Virus durch direkten Kontakt oder Tröpfchen über die Luft. Die Viren dringen dabei über die Haut oder Schleimhäute in den Körper ein und breiten sich entlang der Nervenleitbahnen bis zum Nervenknoten hinaus. Dort nisten sie sich unerreichbar für die Immunabwehr des Körpers ein. Weltweit tragen etwa 90 Prozent der Menschen den Herpes-simplex-Virus in sich.

Sobald der Virus einmal im Körper ist, bleibt er dort lebenslang und führt bei einer Aktivierung zum Ausbruch der Infektion. Die Herpesviren können auch Jahre und Jahrzehnte später noch aktiviert werden. Ursachen für den Ausbruch einer Herpesinfektion können ein geschwächtes Immunsystem, Stress und psychische Probleme oder UV-Strahlung (Sonne im Urlaub, UV-Lampe) sein. Bei Frauen kann eine Aktivierung des Herpesvirus auch durch Hormonschwankungen bei einer Schwangerschaft oder der Monatsblutung erfolgen. In vielen Fällen kommt es aber ohne erkennbaren Grund zu einem Ausbruch der Infektion.

Typisch für eine Infektion ist das Auftreten von Herpesbläschen an der Lippe (Lippenherpes), im Mund, auf der Haut im Gesicht (Herpes facialis oder buccalis) oder als Herpes in der Nasenregion. Es bilden sich als Folge der aktivierten Infektion charakteristische Herpesbläschen mit rötlichen Infektionsherden und blasenartigen Erhebungen. In seltenen Fällen können die Herpesviren auch die Augen infizieren.

Welche Symptome löst Nasenherpes aus?

Beim Nasenherpes entstehen entzündete Areale und Bläschen an der Nase und den Nasenschleimhäuten. Die Bläschen stören optisch, können starke Schmerzen und ein unangenehmes Spannungsgefühl verursachen. Erste Symptome von Nasenherpes sind ein ausgeprägter Juckreiz und ein Brennen und Kribbeln der betroffenen Stellen.

Die Bläschen können sich leicht entzünden und aufplatzen. Sie enthalten wässrige bis eitrige Flüssigkeit, die viele Herpesviren enthält und hochinfektiös ist. Hierdurch besteht die Gefahr, dass durch Kontakt mit der Flüssigkeit weitere Hautbereiche im Gesicht oder am Körper mit Herpesviren infiziert werden. Die Infektion kann auch die Nase hochwandern und zu einer Verschlimmerung der Beschwerden führen.

Nach ein paar Tagen platzen die Bläschen auf. Es bildet sich eine Kruste und die Bläschen heilen ab. Durch Schnäuzen der Nase oder Niesen können diese verkrusteten Wunden immer wieder aufreißen und die Abheilung kann so erheblich länger dauern als bei einer Herpesinfektion der Gesichtshaut oder der Lippe. Dementsprechend kann es bis zu 3 oder mehr Wochen dauern, bis Nasenherpes abgeheilt ist.

Was hilft gegen Nasenherpes?

Wer von Herpes in der Nase betroffen ist, sollte seinen Hausarzt aufsuchen und sich eine antivirale Salbe verschreiben lassen. Außerdem kommt zur Behandlung von Nasenherpes häufig der Wirkstoff Aciclovir als wirksame verschreibungspflichtige Tabletten zum Einsatz. Ein Rezept für Aciclovir Tabletten können Sie bei Ihrem Arzt bei ZAVA anfordern. Weitere bewährte Wirkstoffe sind Valaciclovir, Penciclovir und Ganciclovir. Sie verhindern, dass sich die Viren vermehren und lindern den Verlauf von Nasenherpes. Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, sollte mit der Einnahme der Tabletten so früh wie möglich begonnen werden – am besten gleich bei den ersten Hauterscheinungen.

Kann man Nasenherpes vorbeugen?

Besonders wichtig bei einer Nasenherpesinfektion ist eine gute Händehygiene. Nach jedem Auftragen der Medikamente auf die Infektionsgebiete sollten die Hände gründlich gewaschen werden. Zum Auftragen der Cremes und Salben verwenden Sie am besten ein Wattestäbchen. Kontaktlinsenträger müssen besonders vorsichtig sein, sonst können die Viren ins Auge verschleppt werden. Bereits ab dem Auftreten von Nasenherpes-Symptomen besteht eine Ansteckungsgefahr. Deshalb sollten Sie während der Infektion engen Körperkontakt (z. B. Küssen oder Benutzen des gleichen Trinkglases) mit Mitmenschen vermeiden und besonders bei Säuglingen und Kleinkindern auf ausreichend Abstand achten.

Da ein schwaches Immunsystem den Ausbruch von Herpesinfektionen begünstigt, ist eine Stärkung des Immunsystems als vorbeugende Maßnahme sinnvoll. Mit einem gestärkten Immunsystem können Sie die gesunden Phasen zwischen den Krankheitsausbrüchen verlängern, wenn Sie es of mit wiederholten Ausbrüchen zu tun haben.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Suchen Sie einen Arzt auf, wenn die Bläschen in der Nase nach 3 bis 4 Wochen noch nicht abgeheilt sind, ein starkes Krankheitsgefühl besteht oder eine Nasenherpesinfektion mehrmals innerhalb von 2 Monaten auftritt.

Breiten sich die Bläschen zunehmend aus oder treten in Augennähe auf, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, da es sonst zu schwerwiegenden Komplikationen kommen kann.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Michel Wenger

Dr. med. Michel Wenger ist Leiter der klinischen Geschäftsenwicklung für Deutschland. Neben seinem Abschluss in Medizin hält er einen MBA in Strategy and Marketing Consulting von der Cambridge Judge Business School.

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Letzte Änderung: 25 Feb 2019

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