Potenzmittel für Frauen

Dr. Emily Wimmer

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Emily Wimmer

Letzte Änderung: 15 Jan 2019

Wirken Viagra & Co. auch bei Frauen und welche Alternativen gibt es?

Inhalt
Ein Paar liegt zusammen auf dem Bett und recherchiert nach Potenzmitteln für Frauen.
 

Impotenz bei Männern ist ein häufig verschwiegenes Thema, das allerdings sehr viele Männer betrifft. Auch für Frauen gibt es Potenzmittel, obwohl die Impotenz bei Frauen ein wesentlich weniger thematisierter Bereich ist. Dennoch gibt es Frauen, die sich über Potenzmittel informieren wollen und sich eine Luststeigerung beim Sex wünschen. Für Viagra und Co., die klassischen Potenzmittel für Männer, wurde bei Frauen jedoch noch keine Wirksamkeit nachgewiesen und auch die Risiken der Einnahme sind nicht bekannt. Es gibt jedoch andere Möglichkeiten, die Lust der Frau beim Sex zu steigern und die Feuchtigkeit der Scheide zu verbessern.

ZAVA informiert über die wichtigsten luststeigernden Möglichkeiten für Frauen.

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Impotenz bei Frauen gibt es nicht in dem Sinne, wie sie bei Männern definiert ist, nämlich als eine Unfähigkeit, die Erektion für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr aufrechtzuerhalten.

Das liegt natürlich daran, dass Frauen anatomisch anders aufgebaut sind und für den Sex keine Erektion benötigen. Deshalb können Frauen definitionsgemäß keine Impotenz aufweisen. In diesem Sinne gibt es somit auch keine Potenzmittel für Frauen, sondern es wird bevorzugt von luststeigernden Mitteln und Maßnahmen gesprochen.

Eine sogenannte sexuelle Dysfunktion der Frau gibt es aus ärztlicher Sicht jedoch auch. Man unterscheidet zwischen psychisch und körperlich bedingten Schmerzen oder Libidoverlust bei sexueller Aktivität. Abhängig von der Ursache gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Bei psychischen Ursachen kann am ehesten eine Psychotherapie helfen. Wenn körperliche Erkrankungen ursächlich sind, muss die Behandlung der Grunderkrankung erfolgen. Manchmal führen auch Medikamente zu einem Libidoverlust, bei einem hohen Leidensdruck kann in dem Fall über die Umstellung der Medikation nachgedacht werden.

In jeder Lebensphase können viele unterschiedliche Ursachen zu einem Libidoverlust führen. Manchmal verbessert sich diese Unlust auch von alleine wieder, gerade in stressigen Zeiten gibt es viele Frauen, die keine Lust auf Sex haben. In anderen Fällen und bei hohem Leidensdruck sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Warum haben manche Frauen das Bedürfnis, Potenzmittel zu probieren?

Auch wenn Frauen zwar theoretisch ohne Lustempfinden Sex haben können, heißt das nicht, dass das unbedingt ein angenehmes Gefühl ist. Die Sexualität bei Frauen wird in der Regel als deutlich komplexer als bei Männern beschrieben. Oft fällt es Frauen zum Beispiel schwerer als den meisten Männern, regelmäßig zum Orgasmus zu kommen. Wichtig für ein positives Empfinden beim Sex ist für die Frau vor allem die Feuchtigkeit der Scheide, da es ansonsten zu Schmerzen und Reibung kommt. Weitere Faktoren spielen ebenfalls für das Lustempfinden und den Orgasmus eine Rolle, dazu gehören vor allem die Durchblutung der Scheide und die Stimulation des Kitzlers. Eine entscheidende Funktion hat auch die Psyche. Sehr viele Frauen berichten davon, nicht zum Orgasmus zu kommen, was meist nicht durch körperliche Ursachen zu erklären ist.

Luststeigernde Mittel für Frauen können an Punkten wie der Feuchtigkeit im Vaginalbereich, der Scheidendurchblutung sowie der psychischen Komponente beim Sex ansetzen.

Helfen Viagra® und andere PDE-5-Hemmer auch bei Frauen?

Das Potenzmittel Viagra® zählt zu den PDE-5-Hemmern, die die männliche Potenz erwiesenermaßen verbessern können. Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass Viagra® und seine Alternativen auch bei der Frau die Durchblutung der Geschlechtsorgane, also vor allem der Klitoris und der Schamlippen, erhöhen können. Allerdings war das zwar ein messbares Ergebnis, die Luststeigerung erfolgte jedoch nicht auch auf der psychischen Ebene.

Die wichtigsten Anteile der Erregungsempfindung werden bei Frauen und Männern jedoch vor allem im Gehirn gesteuert. Da den teilnehmenden Frauen die vermehrte Durchblutung keinen entscheidenden Lustgewinn brachte, ist das kein Ergebnis, das für den Einsatz von Potenzmitteln wie Viagra® bei Frauen sprechen könnte. Vor allem treten ebenso wie bei Männern auch bei Frauen, die Viagra® einnehmen, typische Nebenwirkungen auf. Bei einem solchen Wirkungs-Nebenwirkungs-Verhältnis ist Viagra® also für die Frau nicht relevant.

Welche luststeigernden Mittel gibt es für Frauen?

Für Frauen gibt es aufgrund der steigenden Nachfrage mittlerweile einige unterschiedliche Mittel, die luststeigernd wirken sollen. Das sind zum einen Kapseln zum Einnehmen mit natürlichen Wirkstoffen aus alternativen, traditionellen Heiltheorien. Beispiele für solche Produkte sind unter anderem Femmax oder Libido Lady. Beide werden vonseiten der Hersteller uneingeschränkt empfohlen, da sie besonders arm an Nebenwirkungen sein sollen und bei regelmäßiger, täglicher Einnahme angeblich eine Luststeigerung bewirken können.

In Amerika ist auch ein als Viagra für die Frau bezeichnetes Medikament namens Addyi mit einem jedoch ganz anderen Wirkstoff als Viagra® zugelassen. Der Wirkstoff Flibanserin soll im Gehirn auf verschiedene Transmittersysteme einen luststeigernden Einfluss haben. Das konnte jedoch in Studien noch nicht ausreichend nachgewiesen werden. Außerdem sind die bestehenden Studien hinsichtlich der Nebenwirkungen für eine Zulassung in Deutschland noch nicht aussagekräftig genug.

Für den Gebrauch direkt vor dem Sex gibt es spezielle Gels und Cremes wie beispielsweise Xarita®. Sie werden direkt vor sexueller Aktivität auf die Schamlippen und die Klitoris aufgetragen. Die enthaltenen ätherischen Öle sollen für eine verbesserte Durchblutung sorgen und so ein intensiveres Gefühl bei einer sexuellen Stimulation bewirken.

Wirken die luststeigernden Pillen bei jeder Frau?

Kapseln zum Einnehmen mit mehr oder weniger pflanzlichen Inhaltsstoffen sind in Studien noch nicht ausreichend erforscht. Die vorhandenen persönlichen Erfahrungsberichte von einzelnen Testerinnen liefern die unterschiedlichsten Ergebnisse und sind aus wissenschaftlicher Sicht nicht relevant. Sollte eine Frau unter Libidoverlust, anderen sexuellen Problemen oder sogar Schmerzen beim Sex leiden, empfiehlt sich zunächst immer ein Besuch beim Arzt. Ebenso wie bei der Impotenz des Mannes können auch bei der Frau sexuelle Störungen ein Anzeichen für körperliche Erkrankungen sein und sollten ärztlich abgeklärt werden. In Absprache mit dem Arzt kann nun eine Lösung für das Problem gefunden werden. Es wird nicht empfohlen, solche Medikamente mit nicht immer ausreichend erforschten Inhaltsstoffen ohne ärztlichen Rat einzunehmen.

Addyi oder auch Viagra® für die Frau ist in Deutschland kein zugelassenes Arzneimittel und sollte deshalb auch nicht aus dem Ausland bestellt werden. Abgesehen davon, dass sogar das Originalprodukt gesundheitsschädlich und reich an Nebenwirkungen ist, kann ein unter Umständen gefälschtes Produkt bestellt werden. Im besten Fall hat es keine Wirkung, im schlimmsten Fall kann es jedoch unter anderem Unverträglichkeiten und lebensgefährliche allergische Reaktionen verursachen.

Kann ein Gel wie Xarita® die Lust wirkungsvoll steigern?

Gels wie Xarita® können in jeder deutschen Apotheke bestellt werden. Sie sind offiziell zugelassen und beim Kauf in der Apotheke auf ihre Echtheit geprüft. Erfahrungsberichte zu Xarita® liefern sehr unterschiedliche Ergebnisse. Manche Frauen berichten von einer deutlichen Luststeigerung und intensiveren sexuellen Erlebnissen. Andere bemerken keine Unterschiede zu herkömmlichen Gleitmitteln. Vor dem Probieren sollte am besten hinsichtlich möglicher Risiken mit einem Arzt gesprochen werden. Anschließend kann Xarita® normalerweise ohne Bedenken getestet werden und unter Umständen positive Ergebnisse bewirken.

Ob die Wirkung jedoch tatsächlich über gefäßerweiternde und speziell luststeigernde ätherische Öle entsteht, ist nicht gesichert. Vermutet wird eine zusätzliche luststeigernde Wirkung auf psychischer Ebene bereits durch das Auftragen des Gels im Vaginalbereich. So erfolgt gleichzeitig eine besondere Konzentration auf den Intimbereich und ein ausführlicheres Vorspiel, was bei vielen Frauen bereits ein deutlich intensiveres sexuelles Erlebnis bewirken kann.

Welche Risiken und Nebenwirkungen können in Deutschland zugelassene luststeigernde Mittel für die Frau haben?

Selbst bei zugelassenen luststeigernden Mitteln wie Xarita oder anderen Gleitgels mit zusätzlichen Inhaltsstoffen gibt es unter Umständen unerwünschte Nebenwirkungen. In erster Linie sind das mögliche Allergien und Unverträglichkeiten von Inhaltsstoffen. Besonders Frauen mit empfindlicher Haut sollten auch im Intimbereich auf die Zusammensetzung der Pflegeprodukte achten. Parfüme, Konservierungsstoffe und andere Zusatzstoffe können Reizungen bewirken. Dabei kann es zu einem Juckreiz und Ausschlag im Intimbereich kommen. In solchen Fällen sollte das Produkt sofort gründlich mit Wasser abgewaschen und nicht wieder verwendet werden.

Zudem muss die Wirksamkeit in Kombination mit Kondomen unbedingt beachtet werden. Manche Stoffe interagieren mit dem Material von Kondomen, die dadurch möglicherweise leichter reißen. Um solche Reaktionen zu vermeiden, muss die Packungsbeilage gründlich gelesen werden. Hier finden sich Hinweise auf eine mögliche Anwendungsbeschränkung des Gels gemeinsam mit Kondomen.

Welche alternativen Möglichkeiten zur Luststeigerung gibt es?

Zur Luststeigerung bei Frauen können nach Ausschluss einer möglichen körperlichen Ursache neben ätherischen Ölen weitere Maßnahmen zum Einsatz kommen. Dazu zählt eine Psychotherapie, gegebenenfalls auch eine Paartherapie, falls möglicherweise eine Problematik in der Partnerschaftsbeziehung wesentlicher Bestandteil der mangelnden Lust ist. In jedem Fall ist es wichtig, das Libidoproblem in der Partnerschaft anzusprechen und gemeinsam eine Lösung zu suchen. Hilfreich ist für viele Frauen ein intensiveres Vorspiel, bei dem auch durch die richtige Stimmung für ein verbessertes sexuelles Lustempfinden gesorgt werden kann. Die richtige Stimmung wird bei jeder Frau durch andere Faktoren definiert und sollte deshalb mit dem Partner vorher offen besprochen werden.

Bei nicht ausreichender vaginaler Feuchtigkeit während des Geschlechtsverkehrs helfen verschiedene Cremes, Gleitgels und andere Behandlungen, beispielsweise mit Östrogenen. Hierzu kann ein Gynäkologe gründlich beraten und hilfreiche Tipps geben.

Für das Erreichen eines weiblichen Orgasmus ist unter Umständen eine rein vaginale Stimulation durch den Penis nicht ausreichend. Sinnvoll ist die vorherige Stimulation der Klitoris durch Finger (von innen und/oder außen - die Klitoris ist nämlich viel größer als von außen ersichtlich und auch von innen zu ertasten, dies wird oft als “G-Punkt” bezeichnet) und oral. Dies kann zu einem klitoralen Orgasmus führen oder das Erreichen eines solchen durch Penetration erleichtern. Auch der Einsatz von Sexspielzeugen sollte in Betracht gezogen werden, da dies eventuell notwendig ist, um die Zervix und somit einen zervikalen Orgasmus zu erreichen. Nicht zuletzt spielt auch die Übung und persönliche Erfahrungen bei der Selbstbefriedigung eine wichtige Rolle für das gemeinsame sexuelle Erlebnis. Dabei kann jede Frau ihre Vorlieben selbst erkunden und kennenlernen. Eine genauere Kenntnis der eigenen Lust hilft Frauen dabei, die individuellen erogenen Zonen dem Partner besser vermitteln zu können.

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Dr. med. Emily Wimmer Ärztin

Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.

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Letzte Änderung: 15 Jan 2019





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