Rosacea Symptome

Dr. Maike Michel

Medizinisch geprüft von

Dr. Maike Michel

Letzte Änderung: 30 Aug 2019

Unter der Rosacea leiden insbesondere Personen über dem 30. Lebensjahr, die einen eher hellen Hauttyp haben. Frauen sind durchschnittlich etwas häufiger betroffen. Eine besonders schwere Form, bei der die Rosacea zu Wucherungen der Gesichtshaut führt, zeigt sich hingegen eher bei Männern. Rosacea-Symptome umfassen eine Rötung des Gesichts, erweiterte Blutgefäße, Pickel und Papeln, eine Verdickung der Haut und Augensymptome. Während einzelne Symptome auch mit anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden können, kann mit einer Anamnese und dem klinischen Bild dank der Symptome der Rosacea zumeist eine sichere Diagnose gestellt werden.

Inhalt
Eine ältere Frau leidet an der Hautkrankheit Rosacea. Symptom dafür ist bei ihr eine Rötung des Gesichts.
 

Wie sehen Rosacea Symptome aus?

Die verschiedenen Symptome der Rosacea sind zumeist auf dem Gesicht zu erkennen und müssen nicht alle gleichzeitig auftreten. Gelegentlich sind auch der Hals oder die Brust betroffen. Oft ist eines der 1. Symptome das häufige Erröten, auch Flush genannt. Dies kann spontan entstehen oder auch in Momenten größerer Belastung oder Aufregung. Während bei nicht-erkrankten Menschen eine vorübergehende Gesichtsrötung schnell wieder verschwindet, geschieht dies bei Rosacea-Patienten meist verzögert (Erythema congestivum) oder kann sich zu einer andauernden Rötung der Gesichtshaut entwickeln. Die Rötung kann mit einem Schweißausbruch einhergehen. Grund für die Rötung sind erweiterte Blutgefäße, die sich als kleine, verästelte, rot-lila gefärbte „Blutgefäß-Bäumchen“ auf der Haut zeigen können und dort bestehen bleiben, auch wenn die Gesichtsrötung zurückgeht (Teleangiektasien).

Die Gesichtshaut kann sich bei der Rosacea entzünden. Neben einer flächigen Rötung und einer leichten Schwellung können auch Pusteln (mit Eiter gefüllte Pickel) und Papeln (Erhebungen der Haut) auftreten. Die Haut über dieser Entzündung kann dabei sehr trocken und schuppig sein. Während der Hautentzündung kommt es häufig zu Spannungsgefühlen, Juckreiz, Brennen und Stechen der Haut.

Ein für die Rosacea typisches Symptom ist die Verdickung der Gesichtshaut, die gesichtsformverändernde Ausmaße annehmen kann, wenn beispielsweise die Nase zu einer sogenannten Knollennase oder Kartoffelnase wächst.

Neben Symptomen der Haut kann sich die Rosacea auch an den Augen zeigen. Hier sind Augentrockenheit und eine Entzündung der Bindehaut, der Lider und der Liddrüüsen typisch. Dies kann sich auch auf das Sehen auswirken, Betroffene sehen dann oft verschwommen.

Wo sind die Hautveränderungen bei Rosacea besonders deutlich?

Klassischerweise zeigt sich die Rosacea auf den Arealen des Gesichts, die häufig von der Sonne beschienen werden, also insbesondere der Nase und dem Bereich um die Nase. Zusätzlich können die Wangen, die Stirn und das Kinn betroffen sein.

Gibt es unterschiedliche Arten von Rosacea?

Die Rosacea wird in 4 verschiedene Typen unterteilt, die die jeweils vorherrschende Symptomatik beschreiben. Von Rosacea betroffene Personen leiden jedoch meist nicht nur an einem Typen, sondern können eine Mischform aus mehreren Symptom-Typen zeigen. Teilweise werden die Typen auch als Steigerungsformen angegeben, sodass sich die schwerere Form aus der vorigen ergibt.

Man unterscheidet folgende Typen und Schweregrade:

  • Erythematös-teleangiektatischer Typ (Schweregrad 1): Hier stehen die Rötung des zentralen Gesichts (also der Nase und Umgebung) und die erweiterten Blutgefäße im Vordergrund. Dieser Zustand wird teilweise auch „Couperose“ genannt
  • Papulo-pustulöser Typ (Schweregrad 2): Menschen, die unter diesem Typ Rosacea leiden, reagieren vor allem mit einer Entzündung der Gesichtshaut und es entstehen viele Pickel und Papeln
  • Glandulär-hyperplastischer Typ (Schweregrad 3): Durch einen bisher nicht ausreichend erklärbaren Mechanismus verdickt sich die Haut bei Personen, die vom glandulär-hyperplastischen Typ betroffen sind an verschiedenen Stellen des Gesichts. Klassischerweise geschieht dies an der Nase, es kann bis zu dem Vollbild einer Knollennase kommen (Rhinophym). Es kann sich jedoch auch die Haut am Kinn (Gnatophym) oder an der Stirn (Glabella-/Metophym) verdicken
  • Okulärer Typ (Sonderform): Dieser Rosacea-Typ kann sich komplett ohne Haut-Symptome präsentieren und nur die Augen betreffen. Erkrankte Personen leiden dabei häufig unter Augentrockenheit und Juckreiz. Außerdem kann sich die Bindehaut (Konjunktivitis) oder das Lid (Blepharitis) entzünden, auch Gerstenkörner und Hagelkörner (beides Entzündungen der Drüsen des Oberlids) können entstehen. Es kann zu Sehproblemen kommen, dazu gehört das verschwommene Sehen durch eine Hornhauttrübung.

Wer leidet besonders häufig unter Rosacea Symptomen?

Rosacea zeigt sich besonders häufig ab dem 30. Lebensjahr. Oft sind Menschen mit den Hauttypen I und II betroffen, also Personen mit sehr heller, lichtempfindlicher Haut und meist roten oder blonden Haaren und blauen Augen. Es können jedoch durchaus schon Kinder und Jugendliche von der Rosacea betroffen sein.

Lässt sich anhand der Symptome klar eine Rosacea diagnostizieren?

Leider sind die Symptome einer Rosacea sehr unspezifisch und können auch auf eine Vielzahl anderer Krankheiten hindeuten. Gerade die papulo-pustulöse Rosacea wird oft mit einer Akne vulgaris, also der Pickel-Erkrankung, die vor allem in der Pubertät auftritt, verwechselt. Sie kann jedoch von der Akne unterschieden werden, da bei der Rosacea eher keine Mitesser (Komedonen) auftreten und das Alter der Betroffenen meist vom klassischen Akne-Alter abweicht. Auch für das häufige Erröten gibt es unterschiedliche Gründe, die unter anderem hormoneller Natur sind, wie zum Beispiel in den Wechseljahren. Eher typisch für die Rosacea ist die Verdickung der Haut bis hin zur Knollennase, diese entwickelt sich meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung.

Während die Symptome einzeln auch zu anderen Krankheiten passen, kann durch das gemeinsame Auftreten der Symptome meist die richtige klinische Diagnose gestellt werden. Einen Labortest zur Diagnose der Krankheit gibt es zurzeit nicht. Auch eine Untersuchung einer Hautprobe unter dem Mikroskop zeigt keine Veränderungen, die allein für die Rosacea typisch wären.

An welcher Stelle setzen die Medikamente an?

Rosacea kann zurzeit nur symptomatisch behandelt werden, es gibt also kein Heilmittel, sondern nur Medikamente gegen die Symptome. Die Medikamente verursachen entweder eine Verengung der Blutgefäße (z.B. Mirvaso®-Gel) oder hemmen die Entzündungsreaktion, die zu Pickeln und Pusteln führt.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. Maike Michel Medizinische Autorin

Maike Michel unterstützt das Ärzteteam von ZAVA bei der medizinischen Texterstellung und -prüfung. Sie studierte Medizin an den Universitäten in Münster und Freiburg. Seit 2016 arbeitet sie als Assistenzärztin in einer psychiatrischen Klinik in Deutschland und trägt seit Juli 2022 den Facharzttitel für Psychiatrie und Psychotherapie.

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Letzte Änderung: 30 Aug 2019

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