Verhütungsring

Dr Friederike Ebigbo

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Friederike Ebigbo

Letzte Änderung: 21 Feb 2024

Der Verhütungsring – auch Vaginalring oder Hormonring genannt – ist ein hormonelles Verhütungsmittel, das in die Scheide eingeführt wird. Dort gibt der Ring eine geringe Hormondosis ab, die eine ungewollte Schwangerschaft verhindert. Doch wie sicher sind Vaginalringe zur Empfängnisverhütung? Was sollten Sie bei der Anwendung beachten und welche verschiedenen Verhütungsringe gibt es? Wir haben alle wichtigen Informationen für Sie zusammengefasst.

Inhalt
Ein Verhütungsring liegt zur Veranschaulichung auf einem gelben Hintergrund.
 

Das Wichtigste zu Verhütungsringen auf einen Blick

  • Verhütungsring: Vaginalring aus Kunststoff zum Einführen in die Scheide
  • Anwendungsbereich: zur hormonellen Empfängnisverhütung
  • Einlegen und Wechsel des Rings: alle 4 Wochen neuer Ring; wird nach 3 Wochen entfernt, 1 Woche ringfreie Zeit
  • Sicherheit: sehr sicher (Pearl-Index von 0,4-0,65)
  • Rezeptpflicht: Verhütungsringe sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz rezeptpflichtig
  • HIV-Schutz: Verhütungsringe schützen nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV
  • Marken: NuvaRing®, GinoRing®, Circlet®, MYCIRQ®, SetLONA® und Cyclelle®

Was ist ein Verhütungsring und wie funktioniert er?

Verhütungsringe sind flexible hormonhaltige Kunststoffringe, die ähnlich wie ein Tampon in die Scheide eingeführt werden. Dort setzt der jeweilige Ring kontinuierlich niedrigdosierte, weibliche Sexualhormone (das Östrogen Ethinylestradiol und das Gestagen Etonogestrel) frei. Die Anwenderin nimmt die Hormone über die Schleimhaut in der Scheide auf. Von dort gelangen die Hormone in die Blutbahn und schützen auf mehreren Wegen vor einer Schwangerschaft:

  1. Sie verhindern den Eisprung, sodass keine Eizelle zur Befruchtung vorliegt.
  2. Durch einen verdickten Zervixschleim können Spermien schwerer in die Gebärmutter eindringen.
  3. Die Gebärmutterschleimhaut baut sich weniger auf, sodass sich eine befruchtete Eizelle dort nicht mehr einnisten kann.

Der Verhütungsring wird alle 4 Wochen neu eingesetzt und verbleibt dann für 3 Wochen in der Scheide. Vaginalringe sind in Deutschland, der Schweiz und Österreich rezeptpflichtig und können über die Online-Sprechstunde von ZAVA verschrieben werden.

Verhütungsring-Kosten: Die Ringe im Preisvergleich

Verhütungsringe sind im Vergleich zur Pille preisintensiver – je nach Hersteller, (Versand-)Apotheke und Packungsgröße variieren die Kosten. Vaginalringe für den Empfängnisschutz kosten rund 16 bis 25 Euro pro Stück.

Die meisten Verhütungsringe sind in Packungsgrößen mit 1 Stück (1x1), 3 Stück (3x1) oder 6 Stück (6x1) erhältlich. Ausnahmen sind die Verhütungsringe der Marken NuvaRing® und Circlet®, denn sie sind ungekühlt nur 4 Monate haltbar. In der Regel sind größere Verpackungseinheiten günstiger als der Einzelkauf.

Interessant: Die Kosten für einen Verhütungsring werden von der Krankenkasse nur bis zum 22. Lebensjahr der Anwenderin übernommen.

Preis (3er-Pack) Packungsgröße
NuvaRing®

ca. 50 Euro

1x1 und 1x3

GinoRing®

ca. 39 Euro

1x1, 1x3 und 1x6

Circlet®

ca. 35 Euro

1x1 und 1x3

SetLona®

ca. 37 Euro

1x1, 1x3 und 1x6

Cyclelle®

ca. 35 Euro

1x1, 1x3 und 1x6

MYCIRQ®

ca. 35 Euro

1x1, 1x3 und 1x6

Verhütungsringe und ihre Sicherheit: Schutz vor ungewollter Schwangerschaft

Ringe zur Verhütung setzen eine Form der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Gestagen frei. Ein Verhütungsring wirkt daher ähnlich wie die Antibabypille gegen eine ungewollte Schwangerschaft und ermöglicht der Frau eine selbstbestimmte Familienplanung.

Die Hormone, die der Verhütungsring freisetzt, beeinflussen den weiblichen Zyklus so, dass kein Eisprung stattfindet.

Pearl-Index von 0,4 bis 0,65: Verhütungsring sehr sicher

Der Pearl-Index liegt beim Hormonring zwischen 0,4 und 0,65. Das bedeutet: Bei 100 Frauen, die 1 Jahr lang mit dem Vaginalring verhüten, wird weniger als 1 Frau (0,4-0,65) schwanger. Zum Vergleich: Der Pearl-Index der Hormonspirale beträgt 0,16 und der der Kombinationspille 0,1-0,9. Der Verhütungsring gilt – wenn er richtig angewendet wird – als sehr sicheres Verhütungsmittel.

Einen Überblick über den Pearl-Index verschiedener Verhütungsmethoden können Sie sich mithilfe unserer Tabelle verschaffen:

Verhütungsmethode Pearl-Index

Kombinationspille

0,1 - 0,9

Minipille

0,5 - 3

Kondom

2 - 12

Hormonspirale

0,16

Kupferspirale

0,3 - 0,8

Vaginalring

0,4 - 0,65

Koitus interruptus

4 - 18

Depotspritze

0,3 - 0,88

Kalendermethode

9

Diaphragma

1 - 20*

Sterilisation des Mannes

0,1

Sterilisation der Frau

0,2 - 0,3

Hormonimplantat

0 - 0,08

Verhütungspflaster

0,72 - 0,9

Chemische Verhütungsmittel

3 – 21

Kondom für die Frau (Femidom)

5 - 25

keine Verhütung

85

Gut zu wissen: In seltenen Fällen kann die Wirksamkeit der Pille durch andere Medikamente eingeschränkt werden – informieren Sie daher immer Ihren Arzt oder Apotheker über alle Medikamente, die Sie einnehmen, egal ob rezeptfrei oder verschreibungspflichtig. Handelsübliche Antibiotika haben in der Regel keine Auswirkung auf den Verhütungsschutz.

Ringbruch: Rückrufe von Verhütungsringen

Auch die Sicherheit bei der Anwendung ist für viele Frauen eine wichtige Frage. Bislang gab es zahlreiche Rückrufe von Verhütungsringen. Der Grund: Ringbrüche. Betroffen waren unter anderem Chargen von Cyclelle® und GinoRing®. Zu den Ursachen für die brüchigen Hormonringe machen die Hersteller Hexal und Exeltis keine Angaben. Auffällig ist jedoch, dass von den Ringbrüchen besonders generische Ringe (Nachahmerprodukte) und nicht die Originalprodukte NuvaRing® und Circlet® betroffen waren.

Doch was tun, wenn ein Ring bricht? In einem solchen Fall dürfen Sie den gebrochenen Ring zur Verhütung nicht weiter verwenden. Entfernen Sie den Vaginalring vorsichtig aus der Scheide und setzen Sie einen neuen ein. Um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden, sollten Sie in den darauffolgenden 7 Tagen mit einer zusätzlichen Methode (z.B. Kondomen) verhüten.

Wichtig: Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Geschlechtsverkehr hatten und erst danach merken, dass der Ring gebrochen ist. Es kann sein, dass der Verhütungsschutz schon beim Sex eingeschränkt war. Ihr Arzt wird entscheiden, ob eine Notfallverhütung wie die Pille danach nachträglichen Empfängnisschutz gewährleistet.

Verhütungsring einlegen: Wie werden Vaginalringe angewendet?

Vaginalringe haben eine einheitliche Größe und passen sich durch ihre flexible Form individuell der weiblichen Anatomie an. Viele Frauen empfinden die Anwendung als einfach und komfortabel: Die Frau selbst führt den Verhütungsring in die Scheide ein, ähnlich wie einen Tampon.

Um den Verhütungsring einzulegen, gehen Sie so vor:

  1. Prüfen Sie das Haltbarkeitsdatum des Rings und waschen Sie sich vor dem Einlegen und dem Entfernen immer sorgfältig die Hände.
  2. Begeben Sie sich in eine Position, die Sie als angenehm empfinden (Bein angewinkelt aufstellen, in die Hocke gehen oder hinlegen).
  3. Nehmen Sie den Verhütungsring aus der Packung und drücken Sie die gegenüberliegenden Seiten des Rings zusammen, sodass er sich in ein Oval verformt.
  4. Schieben Sie den Ring (noch immer zusammengedrückt) in die Scheide. Er sollte sich an ähnlicher Stelle wie ein Tampon befinden und mit dem Zeigefinger noch tastbar sein, damit Sie ihn zurückholen können.

Der Vaginalring liegt dann richtig, wenn er sich angenehm eingepasst anfühlt, nicht drückt und nicht spürbar ist. Sobald sich der Verhütungsring in der Scheide befindet, gibt er Hormone ab. Der Ring wird nun entsprechend der Packungsbeilage über einen bestimmten Zeitraum hinweg ununterbrochen getragen, ohne ihn zwischenzeitlich zu entfernen. Einzige Ausnahme: Wenn Sie den Hormonring beim Sex als störend empfinden, kann er für maximal 3 Stunden entfernt werden.

Wichtig: Sie sollten den Verhütungsring immer am gleichen Wochentag zur gleichen Tageszeit einlegen. Wenn Sie zuvor keine hormonellen Verhütungsmittel angewendet haben, wird der Verhütungsring bei erstmaliger Anwendung am 1. Tag der Regelblutung (1. Tag des Zyklus) eingeführt. Auch der 2.-5. Tag des Zyklus eignet sich als Startzeitpunkt. Jedoch sollte in diesem Fall zur Sicherheit in der 1. Anwendungswoche ein weiteres Verhütungsmittel (z.B. Kondome) angewendet werden. Wenn Sie bereits vorher hormonell verhütet haben, finden Sie Informationen zum richtigen Einlegezeitpunkt in der Packungsbeilage Ihres Verhütungsrings. Bei Unsicherheiten kann Ihnen auch Ihr behandelnder Arzt helfen.

Verhütungsring absetzen – geht das einfach so?

Wenn Sie nicht mehr mit dem Hormonring verhüten möchten, können Sie den Ring jederzeit absetzen. Beachten Sie, dass es dann zu einer Zwischenblutung kommen kann. Zudem ist der Empfängnisschutz ab dem Entfernen des Rings aus der Scheide nicht mehr gegeben.

Verhütungsring zum Empfängnisschutz: Vorteile und Nachteile

Mittlerweile ist eine Vielzahl von Verhütungsmitteln auf dem Markt erhältlich. Kupferspirale, Diaphragma und Kondom gelten als nicht-hormonelle Verhütungsmittel. Verhütungsringe gehören wie die Pille und die Hormonspirale zu den hormonellen Kontrazeptiva und weisen ähnliche Vor- und Nachteile auf.

Was sind die Vorteile von Verhütungsringen?

Vaginalringe sind einfach in der Handhabung und können von der Frau ohne Anpassung eines Frauenarztes eingeführt und entfernt werden. Insbesondere für Frauen, die häufig die Einnahme der Pille vergessen oder im Schichtdienst arbeiten, kann ein Verhütungsring eine gute Alternative sein. Da der Ring auch während des Geschlechtsverkehrs in der Scheide bleibt, muss die Anwenderin bis zu 3 Wochen lang nicht mehr an die Anwendung des Verhütungsringes denken. Eine regelmäßige Kontrolle, ob der Verhütungsring korrekt sitzt, ist trotzdem angebracht.

Dies bietet sich nach dem Duschen oder nach dem Geschlechtsverkehr an sowie immer dann, wenn Sie das Gefühl haben, der Ring sitzt nicht richtig. Um den Sitz zu überprüfen, gehen Sie wie beim Einlegen vor: Waschen Sie Ihre Hände gründlich und führen Sie einen Finger in die Vagina ein. Wenn sich der Ring im hinteren Bereich der Scheide befindet und Sie ihn noch tasten können, sitzt er korrekt.

Ein weiterer Vorteil gegenüber der Antibabypille ist der zuverlässige Schutz bei Magen-Darm-Problemen, Erbrechen und Durchfall. Besonders für Frauen, die an Lebensmittelunverträglichkeiten, Zöliakie oder chronisch-entzündlichen Darmentzündungen (z.B. Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa) leiden, ist der Verhütungsring eine Option. Anders als bei der Antibabypille ist die Hormonaufnahme nicht durch Erbrechen oder Durchfall beeinträchtigt, sodass ein zuverlässigerer Verhütungsschutz besteht.

Was sind die Nachteile eines Verhütungsrings?

Da Verhütungsringe die gleichen Wirkstoffe wie die Antibabypille enthalten, fallen die Nebenwirkungen ähnlich oder etwas geringer aus, da die Hormonfreisetzung gleichmäßiger erfolgt als durch die Antibabypille. Das Tragen des Rings in der Scheide führt allerdings zu einem höheren Risiko für vaginale Infektionen.

Anwenderinnen des Verhütungsrings berichten unter anderem von diesen Nebenwirkungen:

  • Kopfschmerzen
  • vaginale Pilzinfektionen
  • Bauchschmerzen, Übelkeit
  • Ausfluss

Ähnlich wie bei der Pille kann die Einnahme von bestimmten Medikamenten (u.a. zur Behandlung von Epilepsie, HIV-Infektionen und Stimmungsschwankungen) die Verhütungssicherheit einschränken und unerwartete Blutungen auslösen.

Ein weiterer Nachteil: Einige Paare empfinden den Ring als störend beim Geschlechtsverkehr. In einem solchen Fall ist es möglich, den Verhütungsring während des Sex aus der Scheide zu entfernen (für maximal 3 Stunden). Reinigen Sie den Ring vor dem erneuten Einführen mit lauwarmem, jedoch nicht heißem Wasser.

Verhütungsring vs. Pille & Spirale: Der Ring im Vergleich zu anderen hormonellen Verhütungsmitteln

Der Verhütungsring bietet im Vergleich zur Pille einen wesentlichen Vorteil: Der Verhütungsschutz der Anwenderin ist nicht an eine tägliche Einnahme gebunden. Ähnlichkeiten zu anderen hormonellen Verhütungsmethoden weist der Hormonring aber dennoch auf. Diese Übersicht bringt die wichtigsten Fakten auf einen Blick zusammen. Wie unterscheidet sich der Vaginalring von der Hormonspirale und der Pille?

Tabelle: Verhütungsring vs. Pille & Spirale. (1) Anwendung - Vaginalring: Einführen in die Scheide durch die Anwenderin; Pille: tägliche Einnahme; Hormonspirale: einmaliges Einsetzen durch den Frauenarzt (2)Wechsel - Vaginalring: alle 4 Wochen, Entnahme nach 3 Wochen; Pille: keiner, dafür tägliche Einnahme; Hormonspirale: alle 3-8 Jahre (3) Wann ist die Verhütung eingeschränkt? - Vaginalring: bei zu spätem Einsetzen, bei Ausstoßen des Rings; Pille: bei vergessener Einnahme, bei Erbrechen oder Durchfall; Hormonspirale: bei zu tiefem Sitz oder Ausstoßen der Spirale (4) Pearl-Index - Vaginalring: 0,4-0,65; Pille: 0,1-0,9; Hormonspirale 0,16 (5) Kosten - Vaginalring: 10-20€/Monat; Pille: 5-15€/Monat; Hormonspirale: einmalig etwa 300-400€

Detailwissen: Diese Verhütungsringe sind in Deutschland zugelassen

Im deutschsprachigen Raum sind aktuell Verhütungsringe der folgenden Marken erhältlich:

  • NuvaRing® 0,120 mg/0,015mg pro 24 Stunden (Deutschland, Österreich, Schweiz)
  • GinoRing® 0,120 mg/0,015 mg pro 24 Stunden von der Exeltis Germany GmbH (Deutschland)
  • Circlet® 0,120 mg/0,015 mg pro 24 Stunden von der Vertriebsgemeinschaft Varipharm/Pfizer (Deutschland, Österreich)
  • SetLona® 0,120 mg/0,015 mg pro 24 Stunden von der Mylan Germany GmbH (Deutschland)
  • Cyclelle® 0,120 mg/0,015 mg pro 24 Stunden von der Hexal AG (Deutschland, Österreich)
  • MYCIRQ® 0,120 mg/0,015 mg pro 24 Stunden von der Hormosan Pharma GmbH (Deutschland)

Wie die Antibabypille sind Verhütungsringe nicht ohne Rezept erhältlich. Die Ärzte von ZAVA können über die Online-Sprechstunde ein Erst- oder Folgerezept für Ihren Verhütungsring ausstellen.

Fazit: Verhütungsring als Alternative zur Pille

Frauen, die dazu neigen, die Einnahme der Pille zu vergessen oder im Schichtdienst tätig sind, finden im Verhütungsring einen sehr sicheren Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft: Der Pearl-Index des Verhütungsrings liegt bei 0,4-0,65 und ist somit mit der Kombinationspille vergleichbar.

Der Ring lässt sich mit etwas Übung einfach selbst einführen und entfernen. Ein Besuch beim Frauenarzt zum Einsetzen ist – anders als bei der Hormonspirale – nicht notwendig. Wer auf einen Empfängnisschutz mit hormonellen Verhütungsmitteln setzen möchte, kann also auch den Verhütungsring in Erwägung ziehen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Verhütungsring?

Ein Verhütungsring ist ein Kunststoffring, der in der Scheide Hormone freisetzt und so eine ungewollte Schwangerschaft verhindert oder die Beschwerden der Wechseljahre lindert.

Wie wird ein Verhütungsring angewendet?

Ein Verhütungsring wird von der Anwenderin wie ein Tampon in die Scheide eingeführt und bleibt dort für 3 Wochen.

Kann ich einen Verhütungsring selbst entfernen?

Ja, der Verhütungsring wird von der Trägerin selbst entfernt.

Wie kann man den Verhütungsring rausnehmen?

Der Verhütungsring lässt sich einfach entfernen, indem Sie den unteren Teil der Schlaufe mit einem Finger greifen und ihn herausziehen.

Gibt es Verhütungsringe ohne Hormone?

Nein, alle derzeit zugelassenen Verhütungsringe verhüten mithilfe von Hormonen. Ein Prototyp für einen hormonfreien Ring (Ovaprene) wird derzeit getestet. Barrieremethoden wie das Kondom für die Frau oder ein Diaphragma wirken ebenfalls ohne Hormone, schützen aber deutlich weniger sicher vor einer Schwangerschaft als der Hormonring.

Hat der Verhütungsring ein geringeres Thromboserisko als die kombinierte Pille?

Nein – der Verhütungsring erhöht das Risiko für eine lebensgefährliche Thrombose ähnlich wie die kombinierte Pille. Von 10.000 Frauen, die kein kombiniertes Verhütungsmittel nutzen und nicht schwanger werden, erleiden ungefähr 2 eine Thrombose. Mit dem Verhütungsring erhöht sich die Häufigkeit auf 6-12 von 10.000 Frauen.

Kommt es beim Hormonring zur Gewichtszunahme?

Ja, Gewichtszunahme ist eine mögliche Nebenwirkung des Hormonrings. Davon sind zwischen 1 und 10 von 100 Frauen betroffen, die den Ring verwenden.

Kommt es beim Hormonring zur Periode?

Ja, in der 7-tägigen hormonfreien Pause setzt eine Abbruchblutung ein, die der Periode ähnelt. Die Blutung und weitere Periodensymptome fallen dabei in der Regel etwas schwächer aus als ohne hormonelle Verhütung.

Kann man den Verhütungsring ohne Pause nehmen?

Ja, der Verhütungsring kann in Ausnahmefällen auch ohne ringfreie Pause verwendet werden. Dazu sollten Sie sich unbedingt vorher mit Ihrem Arzt absprechen. Es ist außerdem wichtig, den Ring dennoch alle 3 Wochen zu wechseln.

Für wen ist der Verhütungsring geeignet?

Der Verhütungsring eignet sich für Frauen ohne erhöhtes Thromboserisiko, die nicht täglich zur selben Zeit eine Pille einnehmen können oder möchten. Er ist außerdem eine sichere Alternative zur Pille bei häufigem Erbrechen oder Durchfall. Bitte beachten Sie auch die Gegenanzeigen.

Wie sicher ist ein Verhütungsring?

Der Verhütungsring hat einen Pearl-Index von 0,4-0,65 und gilt als sehr sicheres Verhütungsmittel.

Wann ist die Verhütungssicherheit bei einem Hormonring nicht gegeben?

Der Verhütungsschutz ist nicht mehr gegeben, wenn (1) der Verhütungsring länger als 3 Stunden aus der Scheide entfernt wird, (2) die Anwenderin den Ring zu spät einsetzt und (3) wenn der Ring bricht. Bestimmte Medikamente können außerdem die Wirksamkeit des Rings vermindern, beachten Sie dazu die Packungsbeilage.

Ist es gefährlich, wenn ein Verhütungsring bricht?

In der Regel nicht. Bei einem Ringbruch kann allerdings die Verhütungssicherheit eingeschränkt sein.

Kann ich einen Verhütungsring während der Periode zeitgleich mit Tampons anwenden?

Ja, aber stellen Sie sicher, dass der Tampon nicht die Position des Rings verändert. Überprüfen Sie außerdem regelmäßig, ob der Ring noch richtig sitzt – bei sehr starker Blutung kann er womöglich ausgestoßen werden.

Kann ich einen Verhütungsring mit anderen Verhütungsmitteln anwenden?

In der Regel lässt sich der Verhütungsring in Kombination mit Kondomen oder Spermiziden anwenden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Hormonring mit anderen Kontrazeptiva anwenden möchten. Verwenden Sie den Vaginalring nicht zusammen mit anderen hormonellen Verhütungsmitteln, Barrieremethoden für die Frau oder der Temperatur-/Kalendermethode.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Friederike Ebigbo Fachärztin für Frauenheilkunde in gynäkologischer Praxis

Dr. med. Friederike Ebigbo unterstützt ZAVA bereits seit vielen Jahren bei der medizinischen Text-Prüfung. 2011 schloss sie ihr Medizinstudium an der Technischen Universität München ab. Danach arbeitete sie an Frauenkliniken in Trier, Aachen und in der Schweiz – dort war sie von 2019 bis 2020 Oberärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Dr. med. Friederike Ebigbo ist seit September 2020 Ärztin in einer gynäkologischen Praxis in Hamburg.

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