Rückenschmerzen

Dr. med. Ulrike Thieme, Medizinische Leiterin bei ZAVA , Foto rund

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Ulrike Thieme

Letzte Änderung: 06 Feb 2021

Durch das komplexe Zusammenspiel von Nerven und Muskeln im Bereich der Wirbelsäule ist unser Rücken besonders empfindlich. Beinahe jeder dritte Erwachsene leidet unter Rückenbeschwerden. In Deutschland gehören diese zu den häufigsten Gründen für einen Arztbesuch. Wir haben deshalb die wichtigsten Informationen über Ursachen, Symptome und Therapien samt Tipps für einen gesunden Rücken für Sie zusammengestellt.

Inhalt
Junge Frau sitzt am Schreibtisch und hält sich den schmerzenden Rücken
 

Symptome und Ursachen

Die Symptome bei Rückenschmerzen sind äußerst vielseitig. Rückenschmerzen können durch strapazierte Muskeln, Bänder und Faszien oder Verschleiß an der Wirbelsäule und den Bandscheiben entstehen. Oft kommt zu Verspannungen, Verhärtungen und Reizungen durch Überdehnung oder Verkürzung der Muskeln, was äußerst schmerzhaft sein kann.

Meist ist eine verspannte Muskulatur schon ein erstes Anzeichen dafür, dass Sie Ihrem Rücken etwas mehr Aufmerksamkeit schenken sollten. Der Rücken reicht vom Nacken bis zum Steißbein und besteht aus Wirbelsäule, Rippen, Bändern, Sehnen und Muskeln. Jede dieser Strukturen kann im Prinzip Quelle der Schmerzen sein.

Man grenzt dabei spezifische Rückenschmerzen mit einer konkreten Erkrankung als Ursache (zum Beispiel aufgrund eines Bandscheibenvorfalls) von unspezifischen Rückenschmerzen ab. Je nach Ausprägung können die Symptome jedoch stark variieren.

Spezifische Rückenschmerzen

Zu den häufigsten Symptomen für spezifische Rückenschmerzen gehören:

  • Starke Schmerzen im unteren Rückenbereich, die sich bei Bewegung verstärken. Kribbeln im Bein, Taubheitsgefühl, Nackenschmerzen, Harn- und Stuhlinkontinenz. Mögliche Ursache: Bandscheibenvorfall
  • Plötzliche oder schleichend einsetzende Schmerzen, Knochenbrüche bei geringen Anlässen, Abnahme der Körpergröße, Rundrücken. Mögliche Ursache: Wirbelkörperfraktur bei Osteoporose
  • Rückenschmerzen vor allem bei Belastung, Verbesserung beim Liegen. Die Schmerzen strahlen häufig ins Gesäß, die Leiste oder in die untere Bauchregion. Mögliche Ursache: fortgeschrittene Arthrose der Wirbelsäule
  • Plötzlich einsetzende, meist starke Schmerzen, die die Beweglichkeit einschränken. Mögliche Ursachen: Hexenschuss (akute Lumbalgie)
  • Tiefsitzende Schmerzen im unteren Rücken, bei Frauen, Schmerzen im Unterbauch, manchmal begleitet von Fieber. Mögliche Ursache: Gebärmutter-/Eierstockentzündung, Endometriose

Andere konkrete Ursachen könnten sein:

  • Wirbelblockaden
  • Eingeklemmter Nerv
  • Krankheiten der inneren Organe (z.B. Nierenbeckenentzündung)
  • Tumore oder Metastasen

Unspezifische Rückenschmerzen

In den meisten Fällen lässt sich bei unspezifischen Rückenschmerzen keine konkrete Krankheit als Ursache für die Schmerzen finden. Sie entstehen oft durch einfache Muskelverspannungen nach körperlicher Aktivität oder Fehlbelastung (häufig bei Handwerkern, Pflegekräften usw.) oder durch vieles Sitzen. Der sogenannte “Muskelkater” entsteht durch verkürzte, überdehnte oder verhärtete Muskeln und geht mit Druckschmerz sowie Bewegungseinschränkungen einher.

Weitere häufige Auslöser unspezifischer Rückenschmerzen sind unter anderem:

  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Stress
  • Schwache Bauch- und Rückenmuskulatur
  • Zugluft

Verspannungen

Häufig sind Muskelverspannungen der Grund für Rückenschmerzen. Sie entstehen durch:

  • Mangelnde Bewegung
  • Falsche Haltung
  • Einseitige Belastung

Unsere Muskeln werden dadurch ungleichmäßig beansprucht. Manche werden überfordert, während unterforderte Bewegungsmuskeln verkümmern, verkürzen und verhärten. Das löst in den meisten Fällen die Schmerzen aus.

Blockaden

Muskelverspannungen können wiederum Blockaden (Wirbelblockade, Wirbelfehlstellung) bewirken. Denn ein verhärteter, verspannter Muskel kann einen Wirbel mit der Zeit aus seiner normalen Position bewegen. Wirbelblockaden oder Fehlstellungen können auch durch ruckartige, plötzliche Bewegungen entstehen, zum Beispiel beim Sport. Solche Blockaden verursachen Schmerzen an den empfindlichen Wirbelgelenken oder den Austrittskanälen der Nerven aus dem Rückenmark und strahlen oftmals in die Beine oder Arme aus.

Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall löst ebenfalls heftige Rückenschmerzen aus. Bandscheiben funktionieren ähnlich wie Stoßdämpfer und bestehen aus einem weichen Gallertkern (Nucleus pulposus), der von einem ringförmigen Faserknorpel (Anulus fibrosus) umschlossen wird. Sie liegen wie polsterförmige Kissen schützend zwischen den einzelnen Wirbelkörpern der Wirbelsäule und dämpfen Stöße ab. Verrutscht der weiche Gallertkern und durchbricht die Faserhülle spricht man von einem Bandscheibenvorfall (Prolaps). Mit fortschreitendem Alter sinkt der Wassergehalt und dadurch die Elastizität der Bandscheiben. Dadurch wird der umhüllende Faserring spröder und anfälliger für feinste Risse, wodurch sich der Gallertkern nach außen vorwölben kann. Auch schweres Heben oder Übergewicht begünstigen Bandscheibenvorfälle.

Arthrose

Mit zunehmendem Alter nutzen sich die Gelenke der Wirbelsäule ab und es kann sich eine Arthrose (Verschleiß der Wirbelsäulengelenke) entwickeln. Die Rückenschmerzen spürt man vor allem morgens beim Aufstehen. Sie bessern sich meist allmählich durch Bewegung.

Wirbelsäulenverkrümmung

Bei einer sogenannten Skoliose ist die Wirbelsäule seitlich und um die eigene Achse verkrümmt, was zu einem vorzeitigen Verschleiß, Muskelverspannungen und Rückenschmerzen führen kann.

Wirbelsäulenentzündung

Unter Morbus Bechterew versteht man eine chronische rheumatische Entzündung der Wirbelsäule und des Gelenks (Iliosakralgelenk), das die Wirbelsäule mit dem Darmbein verbindet. Schmerzen treten dabei häufig im unteren Bereich des Rückens auf, wobei die betroffenen Gelenke mit der Zeit versteifen. Ohne Behandlung kann es unter Umständen zu einem stark ausgeprägten Rundrücken kommen. Die Krankheit verringert auch oft die Dichte der Knochenmasse, wodurch Osteoporose entsteht.

Osteoporose

Osteoporose, oft auch Knochenschwund genannt, entwickelt sich schleichend. Bei Osteoporose werden die Knochen im Laufe der Zeit zunehmend poröser und dadurch brüchiger. Schon beim geringsten Anlass, oft reichen kleinste Belastungen wie ein Stoß oder Sturz, kann der Knochen brechen. Dadurch kann es auch zu Wirbelkörperbrüchen kommen, die Rückenbeschwerden mit sich bringen. Oft verstärkt sich Osteoporose durch Hormonmangel während der Wechseljahre. Knochenschwund lässt sich beim Arzt durch Knochendichtemessungen diagnostizieren. Zur Basistherapie werden Kalzium und Vitamin D verabreicht. Ausreichend Bewegung ist ebenfalls hilfreich, denn durch Belastung werden Knochen fester.

Schwangerschaft

Durch die Hormonumstellung während der Schwangerschaft lockern sich Sehnen und Bänder im Beckenbodenbereich, was die Geburt erleichtern soll. Allerdings wird dadurch der untere Rückenbereich instabiler. Während der Schwangerschaft verlagert sich auch der Körperschwerpunkt in die Bauchregion. Viele Schwangere versuchen das zum Beispiel durch ein Hohlkreuz auszugleichen. Solche Fehlhaltungen verursachen Verspannungen. Das Gewicht des Ungeborenen, sowie Fruchtwasser und Plazenta, belasten Muskeln, Sehnen und Bänder. Häufig drückt das Gewicht vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel auf den Ischiasnerv. Bei anhaltenden Rückenschmerzen sollte unbedingt einen Arzt aufgesucht werden. Vor allem in der Frühschwangerschaft können starke Rückenschmerzen ein Hinweis auf mögliche Komplikationen sein.

Darmkrebs

Darmkrebs zeigt meist erst im Spätstadium ein typisches Krankheitsbild. Bei Krebs im Mastdarm können Schmerzen im Becken und im Bereich der Lendenwirbelsäule auftreten. Zusätzlich kommt es zu chronischer Anämie (Blutarmut), oft mit blasser Gesichtsfarbe und Müdigkeit. Verminderte Belastbarkeit, Gewichtsverlust und nächtliches Schwitzen können ebenfalls Hinweise auf einen Tumor sein.

Hexenschuss oder Ischias?

Unter Hexenschuss (Lumbago) bezeichnet man einen plötzlich einsetzenden, über längeren Zeitraum bestehenden Schmerz im Bereich der Lendenwirbel, der sich häufig verstärkt. Die oft ziehenden Schmerzen können von alleine wieder abklingen. Beim Hexenschuss fühlt sich der Rücken beinahe steif an. Sich nach vorne zu beugen und aufzurichten ist beinahe nicht möglich. Betroffene nehmen deshalb meist eine Schonhaltung ein, um die Schmerzen besser auszuhalten.

Die Auslöser können abrupte Bewegungen sein: Bücken, falsches Heben, Drehen oder Überbelastung. Kälte oder Feuchtigkeit können ebenfalls einen Hexenschuss auslösen. Der Schmerz beginnt allmählich und schleichend, kann aber auch sehr plötzlich auftreten und mit einem Taubheitsgefühl einhergehen.

Ischiasschmerzen (Ischialgie) entstehen, wenn der Ischiasnerv eingeklemmt ist. Er ist der längste und dickste Nerv des menschlichen Körpers und verläuft von der Lendenwirbelsäule und Rückseite des Oberschenkels bis in die Beine. Ist er gereizt oder eingeklemmt, strahlen die Schmerzen in Gesäß, Beine und Oberschenkel aus. Das unterscheidet Ischias vom Hexenschuss, bei dem der Schmerz eher krampfartig, direkt im Rücken empfunden wird. Eine weitere Ursache kann auch ein Bandscheibenvorfall sein. Therapieren lassen sich Ischiasschmerzen unter anderem mit Schmerzmedikamenten, Krankengymnastik, Wärmebehandlungen oder Massagen.

Diagnose

Es ist nicht immer einfach, die genaue Ursache der Rückenschmerzen zu finden. Bei etwa 85% der Beschwerden handelt es sich um unspezifische Schmerzen, was bedeutet, dass keine körperlichen Veränderungen der Wirbelsäule oder andere Erkrankungen vorliegen, die die Schmerzen auslösen könnten. Daher ist eine ausführliche Anamnese (Krankengeschichte) der erste Schritt zur Diagnose.

Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung wird die Beweglichkeit und Körperhaltung des Patienten beurteilt. Hier können vor allem Weichteile, Muskeln, Bänder, Sehnen oder Zysten sehr gut sichtbar gemacht werden.

Zur weiteren, genaueren Diagnostik werden bei Rückenschmerzen bildgebende Verfahren angewandt, zum Beispiel Röntgenuntersuchung, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT). Anhand der Röntgenbilder können u.a. krankhafte Veränderungen an Wirbelkörpern, Rippen, Gelenken und Knochenstrukturen sichtbar gemacht werden. Bei CT und MRT erhält man dreidimensionale Bilder, anhand derer man unter anderem Erkrankungen der Bandscheiben, der Wirbelsäule und des gesamten Wirbelsäulenkanals feststellen kann.

Bei einer Laboruntersuchung können zum Beispiel Veränderungen im Blut nachgewiesen werden, die eventuell auf eine Entzündung oder Stoffwechselerkrankung hinweisen.

Behandlung akuter Schmerzen

Oft bessern sich (akute) Rückenbeschwerden innerhalb weniger Wochen von selbst und das ganz ohne Behandlung. Klingen die Schmerzen nicht ab, spricht man ab einer Dauer von 6 Wochen von chronischen Rückenschmerzen. Diese sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Bei akuten Schmerzen helfen:

  • Schmerzmittel
  • Muskelentspanner
  • Wärmepflaster
  • Antidepressiva (im Rahmen einer Schmerztherapie)

Einfache Sportübungen

Der beste Weg, Rücken- und Nackenschmerzen zu vermeiden, sind Dehnungsübungen, die Sie ganz einfach in Ihren Tagesablauf integrieren können, um Ihre Beweglichkeit zu verbessern. Die Übungen können Sie sogar im Büro durchführen.

Nackenrolle

Längere Zeit am Computer zu sitzen, kann schmerzhafte Nackenverspannungen auslösen und häufig auch Kopfschmerzen verursachen. Nackenrollen sind unkompliziert: Sie beugen den Kopf nach vorne, also das Kinn Richtung Hals und zwar nur so weit, dass es sich angenehm anfühlt. Dann lassen Sie den Kopf etwa 3-5 Mal vorsichtig in beide Richtungen kreisen. Das lindert Verspannungen im Nacken, den Schultern und im oberen Rücken.

Schulterrollen

Schulterrollen sind erstaunlich einfache, wirkungsvolle Dehnungsübungen, die Sie sogar zwischendurch am Computer im Büro machen können. Ziehen Sie Ihre Schultern so hoch wie möglich Richtung Ohren, wie ein gigantisches Achselzucken. Dann rollen Sie Ihre Schultern langsam nach hinten und in einem Kreis wieder nach vorne. 3-5 große Kreise, einmal nach vorne, danach nach hinten und das, wenn möglich, mehrmals am Tag. Das löst Verspannungen im Schulterbereich und oberen Rücken.

Wirbelsäulendrehung

Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl und drehen Ihren Oberkörper dann langsam um die eigene Achse. Versuchen Sie die Hüften dabei möglichst ruhig zu halten und nicht mitzudrehen. Halten Sie die Position für fünf Sekunden und drehen sich dann in die Ausgangsposition zurück. Danach wiederholen Sie die Übung in die andere Richtung. Das löst Verspannungen und hält die Wirbelsäule biegsam und elastisch.

Behandlung chronischer Schmerzen

Treten dieselben Reize häufiger auf, kann sich unser Schmerzempfinden ändern. Betroffene reagieren dann auf solche Schmerzsignale überempfindlich und entwickeln ein Schmerzgedächtnis. Die Schmerzen können so chronisch werden. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig mit einer Rückentherapie zu beginnen.

Krankengymnastik

Die klassische Krankengymnastik ist einer der ersten Therapiemaßnahmen, danach folgt Muskelaufbau- und Training, Wärme- oder Kältetherapie sowie ergänzende Maßnahmen wie Akupunktur. Manchmal können auch Stress und psychische Überbelastung Ursachen für Rückenschmerzen sein. In diesem Fall könnte psychologische und psychotherapeutische Beratung sinnvoll sein. Alternativ können Betroffene im Rahmen einer Schmerztherapie lernen, ihr persönliches Stresslevel zu senken.

Operation

Operationen machen nur in Einzelfällen Sinn, da 80 Prozent der Betroffenen an unspezifischen Rückenschmerzen leiden. Eventuell sollte man sich vor einer OP eine Zweitmeinung einholen.

Wann zum Arzt?

In vielen Fällen ist bei den Rückenschmerzen kein Arztbesuch nötig. Oft helfen schon kleine Umstellungen im Alltag wie bessere Haltung und mehr Bewegung.

Wenn Sie allerdings an den folgenden Beschwerden leiden, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen:

  1. Ungewöhnliche Schmerzen (atypisch)
  2. Akute Schmerzen über mehrere Tage
  3. Schmerzen werden stärker und breiten sich aus

Bitte alarmieren Sie in den folgenden Fällen sofort einen Notarzt:

  • Beim Auftreten von Empfindungsstörungen oder Lähmungen
  • plötzlich aufgetretener oder akut verschlechterter Inkontinenz
  • Nach einem Sturz oder Unfall, bei dem der Rücken betroffen war

Prävention

Regelmäßige körperliche Aktivität und eine Stärkung der gesamten Rückenmuskulatur sollte in den Alltag integriert werden. Bewegungsmangel und monotone Bewegungsabläufe zählen zu den häufigsten Ursachen für die Entstehung von Rückenschmerzen.

Zu den Präventionsmaßnahmen gehören unter anderem:

  • Richtiges Tragen, Heben und Bücken: Entlasten Sie den Rücken beim Heben, indem Sie sich „richtig“ Bücken, also in die Knie gehen, wenn Sie etwas Schweres vom Boden heben. Schwere Dinge sollten Sie zudem nah am Körper tragen, das entlastet die Wirbelsäule.
  • Rückenfreundlicher Arbeitsplatz: Wer viel Zeit am Schreibtisch oder vor dem Computer verbringt, sollte darauf achten, seine Umgebung und Arbeitsabläufe möglichst ergonomisch, also rückenfreundlich, zu gestalten.
  • Bewegung: Bleiben Sie tagsüber aktiv und bewegen sich, indem Sie z.B. Treppen steigen, anstatt den Lift zu benutzen.
  • Sport: Betreiben Sie rückenfreundlichen Sport (z.B. bedachtes Krafttraining, Joggen, Yoga oder Schwimmen), denn dadurch stärken Sie Ihre Rückenmuskulatur. Je kräftiger Rücken- und Bauchmuskulatur sind, desto mehr entlasten sie die Wirbelsäule bei ihrer Stützfunktion.
  • Entspannungsverfahren wie z.B. progressive Muskelrelaxation (PMR), autogenes Training, Meditation oder Yoga sind besonders bei akuten und unspezifischen Rückenschmerzen empfehlenswert. Dabei reduzieren sich Stress und psychische Anspannung, die oftmals auch zu Rückenproblemen führen können. Auch Wärme und Massage sind oft hilfreich.
  • Rückenfreundlich bedeutet auch, dass Sie beim Sport auf Haltung und die richtige Ausführung der jeweiligen Bewegung achten. Dies reduziert die Gefahr von Verletzungen wesentlich.
  • Wenig hilfreich bei Rückenschmerzen ist sogenanntes Vermeidungsverhalten. Es verstärkt die Rückenschmerzen sogar meist noch. In vielen Fällen kann es deshalb sogar sinnvoll sein, mithilfe freiverkäuflicher Schmerzmittel körperlich aktiv zu bleiben. Leichte Bewegung und Stressausgleich können Schmerzen lindern. Bettruhe sollten Sie vermeiden.
  • Reduktion von starkem Übergewicht (BMI > 30)
  • Rückenfreundliche Ernährung: Knochen, Gelenke, Bandscheiben und Muskeln brauchen eine ausgewogene Menge an Nährstoffen, um ihren Aufgaben gerecht zu werden. Um Rückenproblemen vorzubeugen, kann deshalb eine rückengerechte Ernährung hilfreich sein.
  • Calcium wirkt Osteoporose, also brüchigen und porösen Knochen entgegen. Es findet sich u.a. Grünkohl, Brokkoli, Lauch oder Süßkartoffeln.
  • Kieselsäure hilft bei der Bildung von Knochensubstanz und steckt u.a. in Bananen und grünem Gemüse wie Bohnen.
  • Magnesium wirkt sich unter anderem positiv bei Stress und Muskelkrämpfen aus und steckt zum Beispiel in Mandeln, Zartbitterschokolade und Linsen.
  • Phosphat, das in Wurst und Fertigprodukten vorkommt, sollte man meiden, da es die Calciumaufnahme im Darm hemmt.

Rückenschule

Die sogenannte Rückenschule ist ein Behandlungskonzept, das Schmerzen im Rücken vorbeugt. Hier wird rückengerechtes Verhalten vermittelt und zum Beispiel mit Übungen die Bauch- und Rückenmuskulatur gestärkt. Auch rückenfreundliche Bewegung und die richtige Körperhaltung im Alltag werden vermittelt. Wichtig bei der Behandlung von Schmerzen sind auch Strategien zur Stressreduzierung, um erneuten Verspannungen vorzubeugen.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Ulrike Thieme Fachärztin für Neurologie, Medizinische Leiterin

Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.

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Letzte Änderung: 06 Feb 2021

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