Starke Regelblutung

Dr. Emily Wimmer

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Emily Wimmer

Letzte Änderung: 17 Jan 2019

Eine Blutungsstörung mit erhöhtem Blutverlust

Inhalt
Drei junge Frauen sitzen zusammen. Sie trinken Wein und unterhalte sich über starke Regelblutungen.
 

Eine starke Regelblutung kann im Rahmen von Erkrankungen oder auch durch unbekannte Ursachen auftreten. Meist führt sie zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität, manchmal auch zu einer Blutarmut. Um ernstere Erkrankungen auszuschließen, wird eine ausführliche Diagnostik empfohlen. ZAVA erklärt, welche Krankheiten eine starke Regelblutung auslösen können, wie man sie erkennt, und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

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Was ist eine starke Regelblutung?

Eine starke Regelblutung wird auch „Hypermenorrhoe“ genannt. Dieser medizinische Begriff setzt sich aus den griechischen Worten „hyper“ für „übermäßig“, „mens“ für „Monat“ und „rhein“ für „fließen“ zusammen. Eine Hypermenorrhoe bezeichnet demnach einen übermäßigen Monatsfluss.

Man spricht von einer zu starken Regelblutung, wenn der Blutverlust im Rahmen der Periode mehr als 80 ml beträgt. Da die genaue Menge meist schwer messbar ist, kann man auch bei einem Bedarf von mehr als fünf Vorlagen bzw. Tampons pro Tag von einer Hypermenorrhoe sprechen. Meist müssen betroffene Frauen ihren Tampon etwa alle zwei Stunden wechseln. Häufig kommt es auch zum Abgang von sogenannten Koageln, d.h. von geronnenem Blut.

Wie kommt es zu einer starken Regelblutung?

In vielen Fällen kann keine konkrete Ursache benannt werden. Dennoch müssen verschiedene Erkrankungen ausgeschlossen werden, die eine starke Regelblutung verursachen können.

Liegt bei einer starken Regelblutung ein normaler Zyklus vor, können eventuell Myome, also gutartige Geschwülste der Gebärmuttermuskulatur für den übermäßigen Monatsfluss verantwortlich sein. Auch Gerinnungsstörungen des Blutes, krankheitsbedingt oder durch gerinnungshemmende Medikamente, können eine verstärkte Regelblutung verursachen.

In seltenen Fällen kann auch eine Krebserkrankung der Gebärmutterschleimhaut, das Endometriumkarzinom, eine Hypermenorrhoe auslösen. Hier kann die Blutung zusätzlich auch unregelmäßig ausfallen und es können Zwischenblutungen auftreten.

Liegen zusätzlich zur verstärkten Regelblutung auch Schmerzen vor, sollte an Erkrankungen wie Endometriose oder Adenomyosis gedacht werden. Bei der Endometriose findet sich Gebärmutterschleimhaut zusätzlich außerhalb der Gebärmutter in verschiedenen Organen wie z.B. in den Eierstöcken oder im Bauchraum, was die Schmerzen verursacht und auch eine Hypermenorrhoe auslösen kann. Bei der Adenomyosis wächst diese Gebärmutterschleimhaut in die Muskelschicht der Gebärmutter ein und verursacht hier Missempfindungen und manchmal starke Blutungen.

Im Fall einer verlängerten Zyklusdauer könnten Funktionsstörungen der Eierstöcke oder auch eine Einnahme der Pille im sogenannten Langzeitzyklus für eine starke Periode verantwortlich sein.

In Einzelfällen können auch Erkrankungen der Schilddrüse wie z.B. eine Über- oder eine Unterfunktion sowie vermehrter körperlicher oder psychischer Stress zu einer verstärkten Regelblutung führen.

Wie können Erkrankungen, die zu einer starken Regelblutung führen, diagnostiziert werden?

Um auszuschließen, dass eine starke Periode nicht einer Blutung aus der Scheide oder dem Darm entspringt, ist eine Untersuchung des Beckens und des Darms sinnvoll. Mit einem Abstrich des Gebärmutterhalses kann ausgeschlossen werden, dass eine bösartige Veränderung vorliegt, die ebenfalls Blutungen verursachen kann. Falls der Befund jedoch Auffälligkeiten aufweist, können diese mit einer Gebärmutterspiegelung und einer Gewebeprobe genauer untersucht werden. Eine Endometriose wird mithilfe einer Bauchspiegelung diagnostiziert.

Wie kann eine starke Regelblutung behandelt werden?

Liegt eine konkrete Ursache für die übermäßige Blutung vor, so ist es möglich, jene direkt zu behandeln. In vielen Fällen kann dadurch die Ausprägung der Regelblutung normalisiert werden. Vor allem, wenn die starke Periode im Rahmen der ersten Zyklen einer Frau auftritt, also um den Zeitpunkt der Menarche, reguliert sich die Menge im Laufe der Zeit von allein, sodass kein Behandlungsbedarf besteht.

Wenn keine eindeutige Ursache angegeben werden kann, werden häufig Hormone zur Linderung der Beschwerden eingesetzt. Dazu eignen sich beispielsweise Kombinationspräparate der Antibabypille, reine Gestagenpräparate (die sogenannte Minipille) oder die Hormonspirale. Bei sehr starken Ausprägungsformen der Hypermenorrhoe werden auch Hormone eingesetzt, die den Körper kurzfristig in einen Zustand ähnlich der Wechseljahre versetzen, sogenannte GnRH-Analoga.

Die Pille, sowie hormonelle Intrauterinpessare (Hormonspirale), werden auch eingesetzt, um eventuell vorhandene Myome zu verkleinern und auf diese Weise die Monatsblutung zu normalisieren. Sprechen diese gutartigen Gebärmuttertumore nicht auf die Hormonbehandlung an, können diese auch chirurgisch entfernt werden.

Des Weiteren stehen als Medikamente die sogenannte Tranexamsäure und auch bestimmte Schmerzmittel wie z.B. Ibuprofen zur Verfügung. Tranexamsäure ist ein Stoff, der die Gerinnung des Blutes fördert. Sowohl Tranexamsäure als auch die genannten Schmerzmittel können den Blutverlust während der Periode reduzieren.

Eine operative Behandlung in schwereren Fällen ist die sogenannte Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut, die in diesem Rahmen auch unter dem Mikroskop auf Veränderungen untersucht werden kann. Über die Ausschabung wird die Blutungsquelle entfernt und die übermäßig starke Blutung somit beendet.

Eine sichere Heilung der Hypermenorrhoe ist mit einer vollständigen Entfernung der Gebärmutter möglich. Diese steht allerdings nur als Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung, wenn kein Kinderwunsch mehr besteht, oder wenn Erkrankungen wie beispielsweise große Myome oder Tumore vorliegen, die keine andere Therapie zulassen.

Welche Komplikationen können bei einer starken Regelblutung auftreten?

Tritt eine übermäßig starke Periode über eine längere Zeit wiederholt auf, so kommt es zu einem starken Blutverlust. Dies kann zu einer Blutarmut (Eisenmangel-Anämie) führen. Ob diese vorliegt, kann über eine einfache Blutanalyse festgestellt werden. Mögliche Symptome sind unter anderen Kurzatmigkeit, Herzklopfen, Müdigkeit, Schwäche, Kopfschmerzen, Depressionen und Konzentrationsstörungen. Zur Behandlung der Blutarmut können Eisentabletten eingenommen werden.

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Dr. med. Emily Wimmer Ärztin

Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.

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