Blutdrucksenker

Dr. Nadia Schendzielorz

Medizinisch geprüft von

Dr. Nadia Schendzielorz

Letzte Änderung: 17 Jun 2019

Welche Blutdrucksenker gibt es und wie wirken sie?

Inhalt
Junge Frau nimmt mit einem Glas Wasser ein blutdrucksenkendes Medikament ein.
 

Blutdrucksenker ist die Bezeichnung für alle Medikamente, die zur Behandlung eines zu hohen Blutdrucks eingesetzt werden. Arterielle Hypertonie, also Blutdruck, entsteht, wenn der Druck innerhalb der Arterien, durch die das Blut im Körper fließt, ansteigt. Von hohen Blutdruckwerten spricht man, wenn der obere Wert über 140 und der untere Wert über 90 liegen. Hierfür gibt es zahlreiche verschiedene Ursachen.

Ein zu hoher Blutdruck ist der größte Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Häufige Folgeerkrankungen sind Schlaganfall, Herzinfarkt und Diabetes.

Es ist daher wichtig, erhöhten Blutdruck zu behandeln, gerade weil er am Anfang häufig symptomlos bleibt.

Wenn Sie seit mindestens 3 Monaten die gleichen Blutdrucksenker einnehmen und Ihr Blutdruck stabil eingestellt ist, können Sie bei ZAVA ein Folgerezepte anfordern.

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Blutdrucksenker werden meist in Kombination verschrieben

Als Blutdrucksenker gelten Diuretika, Betablocker, Kalziumantagonisten, ACE-Hemmer und AT₁-Antagonisten. In der Regel werden diese Medikamente kombiniert, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Neben der medikamentösen Therapie wird auch empfohlen, die Lebensweise umzustellen.

Zur Senkung Ihres Blutdrucks sollten Sie auf eine ausreichende Bewegung achten, nicht rauchen, wenig Alkohol konsumieren, fetthaltige und frittierte Speisen nur in Maßen genießen und vorhandenes Übergewicht reduzieren.

Falls Sie sich selbst die Frage stellen, ob Sie die Ihnen verordneten Blutdrucksenker weiter einnehmen sollten, können Sie auch über Ihr Patientenkonto kostenlos Kontakt zu einem Arzt von ZAVA aufnehmen.

Unterschiedliche Wirkweisen

Die verschiedenen bekannten Blutdrucksenker haben jeweils eine unterschiedliche Wirkweise im Kampf gegen Bluthochdruck. Auch Medikamente, die früher umstritten waren, gehören heute zu den Mitteln der Wahl und haben sich in den letzten Jahrzehnten bei der Behandlung bewährt.

Diuretika sind Arzneimittel, die zur Entwässerung des Körpers über die Niere eingesetzt werden. Man nennt sie auch Wassertabletten. Es gibt außerdem pflanzliche Präparate mit diuretischer Wirkung, wie beispielsweise Goldrute oder Brennnessel. Verschiedene Arten medikamentöser Diuretika kommen zum Einsatz, die nach Einsatzgebiet (z. B. Herzinsuffizienz) unterschieden werden. Sollte ein Wirkstoff nicht vertragen werden, ist es normalerweise möglich, auf ein Diuretikum mit anderer Wirkweise umzusteigen.

Wassertabletten müssen sorgfältig durch den Arzt eingestellt und ihre Wirkung beobachtet werden, da es zu Veränderungen im Natrium- und Kaliumhaushalt kommen kann. Auch Austrocknung durch zu viel Wasserverlust, erhöhte Thromboseneigung und zu niedriger Blutdruck sind denkbare Folgen. Weitere Nebenwirkungen können die Vergrößerung der Brustdrüsen beim Mann, Impotenz, sowie die Beeinträchtigung des Gleichgewichtsorgans sein.

Wie wirken Betablocker?

Betablocker blockieren im Körper sogenannte Beta-Adrenozeptoren und hemmen dadurch die Wirkung von Adrenalin sowie Noradrenalin, die man auch als „Stresshormone“ bezeichnet. Das Ziel ist es, die Herzfrequenz und den Blutdruck zu senken. Hierdurch wird das Herz besser mit Sauerstoff versorgt und entlastet. Während die Beta-Adrenozeptoren die Herzleistung und den Blutdruck beeinflussen, wirken Beta-2-Adrenozeptoren kontrahierend auf die glatten Muskeln von Gebärmutter, Blutgefäßen und Bronchien. Bei Asthma Bronchiale sollten diese Blutdrucksenker daher nicht eingesetzt werden.

Neben der Behandlung von Bluthochdruck werden Betablocker auch gegen einige Herzerkrankungen (koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Nachbehandlung von Herzinfarkt) verschrieben. Bei COPD („Raucherlunge“) ist die Einnahme nach Beratung mit einem Lungenfacharzt möglich. Es ist sehr wichtig, dass diese Medikamente regelmäßig eingenommen werden. Zu möglichen Nebenwirkungen fragt man am besten den behandelnden Arzt.

Folgende Beta-Blocker können Sie bei ZAVA anfordern:

Kalziumkanal-Antagonisten

Kalziumkanal-Antagonisten, auch Kalziumantagonisten sind Blutdrucksenker, die das Eindringen von Kalzium-Ionen in das Innere einer Muskelzelle verhindern. Durch das Entspannen der Gefäßmuskeln kommt es zur Erweiterung der Blutgefäße. Auch der Herzmuskel schlägt dann weniger stark und weniger häufig. Durch die Entlastung des Herzens sinkt auch der Blutdruck und die Sauerstoffversorgung des Herzens ist besser.

Bei den Kalziumkanal-Antagonisten unterscheidet man 3 Typen: Dihydropyridine, Phenylalkylamine, Benzothiazepine, je nach ihren Bindungsstellen am Kalziumkanal. Man verwendet heute meistens Kalziumantagonisten wie Nitrendipin, die eine eher lange Wirkweise haben und nur einmal täglich eingenommen werden müssen.

Folgende Kalziumkanal-Antagonisten können Sie bei ZAVA anfordern:

ACE-Hemmer und AT-II-Antagonisten

ACE-Hemmer dienen ebenfalls als blutdrucksenkende Arzneimittel. Sie tragen ihren Namen, weil sie das Angiotensin umwandelnde Enzym hemmen und dadurch eine mehrfache Wirkweise ausüben.

Sie verhindern die Umwandlung des in der Niere gebildeten Hormons Angiotensin I in das stark blutdrucksteigernde Angiotensin II. Zudem sorgen sie für eine Ausscheidung von mehr Kochsalz und Wasser aus den Nieren. Auch werden die Blutgefäße erweitert, was ebenfalls zu einer Senkung des Blutdrucks beiträgt. ACE-Hemmer wie Captopril haben sich als wirksam gegen die erhöhte Sterblichkeit von Bluthochdruckpatienten erwiesen. Wichtig sind eine allmähliche Dosierung und eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes.

AT₁-Antagonisten wirken am sogenannten Subtyp 1 des Angiotensin II-Rezeptors. Sie sind eine Weiterentwicklung von ACE-Hemmern und haben weniger Nebenwirkungen. Sie dienen oft als Ersatz für ACE-Hemmer, wenn diese vom Patienten nicht vertragen werden.

Folgende ACE-Hemmer und AT-II-Antagonisten können Sie bei ZAVA anfordern:

Ein Wechsel der Medikation ist möglich

Falls Sie bereits eine Kombination dieser Blutdrucksenker verordnet bekommen haben und diese sowohl eine gute blutdrucksenkende Wirkung gezeigt haben als auch für Sie gut verträglich sind, ist es sinnvoll, bei dieser Medikation zu bleiben. Manche Patienten klagen über Nebenwirkungen. Hier kann der Arzt nach Schilderung der Symptome abwägen, ob möglicherweise ein anderes Medikament aus der jeweiligen Gruppe besser geeignet ist.

Die dauerhafte Senkung des zu hohen Blutdrucks ist essentiell, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Hoher Blutdruck schädigt das Herz und die Gefäße, mit der Folge, dass das Herz immer stärker schlagen muss, um seine Leistung aufrechtzuerhalten. Zusätzliche Risikofaktoren wie Rauchen, zu hohe Cholesterinwerte, zu viel Alkoholgenuss und Übergewicht stellen eine weitere Gefährdung dar. Neben der medikamentösen Versorgung sollte man daher Ausdauersportarten wie Walken, Joggen, Schwimmen oder Radfahren regelmäßig mehrmals pro Woche für ca. 30 Minuten betreiben. Ihr behandelnder Arzt kann Sie zu den für Sie geeigneten Sportarten beraten.

Wer seinen Blutdruck selbst überprüfen möchte, kann dies mit einem handelsüblichen Blutdruckmessgerät tun. Auf diese Weise behält man selbst den Überblick darüber, ob der Blutdruck richtig eingestellt ist oder ob es ungünstige Veränderungen gibt. Patienten sollten beim Kauf auf das Prüfsiegel der Deutschen Bluthochdruckliga achten, da die Messgenauigkeit dieser Geräte anderen Geräten überlegen ist. Zum Umgang mit dem Blutdruckmessgerät kann man sich in der Apotheke beraten lassen.

Die Verordnung von Blutdrucksenkern hat sich über Jahrzehnte bewährt. In Studien hat sich gezeigt, dass die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch die dauerhafte Einnahme von Blutdrucksenkern sinkt. Auch das Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, kann bei rechtzeitiger Gabe von Blutdrucksenkern verringert werden.

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Dr. Nadia Schendzielorz Medizinische Autorin

Dr. Nadia Schendzielorz war von 2016 bis 2020 Apothekerin bei ZAVA und unterstützt das Team nun freiberuflich bei der medizinischen Textprüfung. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.

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Letzte Änderung: 17 Jun 2019





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